„Ein gut funktionierender Desk ist ein Kommunikationsmittel“
von drehscheibe-Redaktion
Wir wollten wissen:
- Wie bewerten Sie Raues Thesen?
- Welches Newsroom-Konzept verfolgt Ihr Verlag? (kurz skizziert)
- Wie sind die Erfahrungen damit?
In vielen Punkten stimme ich Paul-Josef Raue voll und ganz zu. Natürlich wäre es ausgemachter Blödsinn, einen Redaktionsdesk lediglich aus Spargründen zu installieren. Und ebenso absurd wäre es, den Desk als reines Zentralisierungsinstrument einer Redaktion quasi überzustülpen. Ein Desk hat aus meiner Sicht vor allem die Funktion, Abläufe zusammenzuführen, die vorher strikt getrennt voneinander abgelaufen sind. Für mich ist ein gut funktionierender Desk ein Kommunikationsmittel.
Unsere diesbezüglichen Erfahrungen sind positiv. Viele Diskussionsprozesse, die vor der Desk-Einführung in den einzelnen Ressorts, also quasi hinter vorgehaltener Hand, stattgefunden haben, sind mittlerweile Teil der gemeinsamen Arbeit. Natürlich ist diese Entwicklung noch ausbaubar, aber der Anfang ist gemacht.
Und auf einen weiteren, sehr positiven Aspekt des Desks möchte ich ebenfalls hinweisen: Er fungiert auch als Bindeglied zwischen Print- und digitaler Welt. Schließlich ist es für einen Regionalzeitung wie die Nürnberger Nachrichten mit ihren Außen- und Heimatausgaben unabdingbar, mit dem Desk über eine zentrale Einheit zu verfügen, die uns idealerweise die tägliche journalistische Kernfrage beantworten lässt: Was bewegt die Menschen in unserem Verbreitungsgebiet?
Mein Fazit: Die Arbeit am Desk ist anders als vorher, sie muss auch immer wieder kritisch hinterfragt und optimiert werden, aber dieses Arbeitsorganisationsinstrument hat den Praxistest längst bestanden.
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