Zu wenig Engagement für ländliche Räume?
von Katharina Dodel
Die dpa berichtet am 3. Januar 2018: Der Genossenschaftsverband fordert von der künftigen Bundesregierung mehr Engagement für Regionen jenseits großer Städte - erst recht nach den Erfahrungen der jüngsten Bundestagswahl. „Wir würden es sehr begrüßen, wenn es in der künftigen Bundesregierung ein Ministerium für die Entwicklung ländlicher Räume gäbe“, sagte der seit Jahresbeginn amtierende Präsident des für 14 Bundesländer zuständigen Verbandes, Ralf W. Barkey, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Gerade auf dem Land fühlten sich viele Menschen abgehängt - ein Grund für den Zulauf bei populistischen Parteien.
„Ich glaube, dass wir mit unserem genossenschaftlichen Grundverständnis sehr viel beitragen zur Belebung ländlicher Räume“, sagte Barkey, dessen Verband rund 2900 Genossenschaften mit insgesamt acht Millionen Mitgliedern betreut. „Überall, wo es Probleme gibt, gründen sich Genossenschaften - egal in welchem Bereich: Ärzteversorgung auf dem Land, Breitbandversorgung, Leben im Alter.“ Fast 23 Millionen Deutsche sind Mitglied einer Genossenschaft.
Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag des Ideengebers dieser Bewegung zum 200. Mal: Friedrich Wilhelm Raiffeisen („Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“). „Das Raiffeisenjahr bietet einen idealen Ansatz, Genossenschaftswesen deutlich zu machen“, sagte Barkey. „Alle Genossenschaften müssen im nächsten Jahr Flagge zeigen.“ Der Verbandschef betonte: „Die Marke Genossenschaft ist gut, wir müssen sie stärker ins Bewusstsein der Menschen heute tragen.“
Einer möglichen Erweiterung seines Verbandes steht Barkey offen gegenüber. „Es gibt ja durchaus Stimmen - auch in der genossenschaftlichen Landschaft - die meinen, eigentlich bräuchten wir einen großen Prüfungs- und Beratungsverband auf Bundesebene. Das ist sicher nicht von der Hand zu weisen.“
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