Mythos 68
von drehscheibe-Redaktion
Vor 40 Jahren rebellierten junge Menschen in Deutschland und der ganzen Welt. Später nannte man die Generation die 68er – der Mythos von grenzenloser Freiheit und gesellschaftlicher Liberalisierung entstand. Ein Teil der zunächst idealistisch gesonnendeen Bewegung startete zum Marsch durch die Institutionen, ein anderer Teil spaltete sich als terroristische Vereinigung der Roten-Armee-Fraktion (RAF) ab.
Wie sieht heute die Bilanz der 68er vier Jahrzehnte später aus? Die Redaktion der drehscheibe hat versucht, mit der Ausgabe "Mythos 68" (Dezember 2007) dem nachzuspüren und Anknüpfungspunkte sowie Anregungen für Lokaljournalisten zu finden. Erstaunlich: Auch an Ostdeutschland ist die antiautoritäre Bewegung nicht spurlos vorübergegangen.
Ein Schwerpunkt der drehscheibe-Sonderausgabe liegt bei der Vorschau auf das kommende Jubiläumsjahr. Die drehscheibe fragte sich in den Redaktion um, was geplant ist. Es wird betrachtet, welche Bücher zum Thema neu auf dem Markt sind und welche Ambitionen die Autoren haben. Es wird ein Blick auf die geplante Austellung "Brennpunkt Berlin" geworfen, die die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) am Ende januar im Amerika Haus in berlin plant.
Einen spannenden Bogen in die Vergangenheit schlägt ein Interview mit dem ehemaligen Stern-Reporter Gerhard Kromschröder. Er hatte als junger Lokaljournalist im Emsland Ende der 60er-Jahre über Konzentrationslager in der Region berichtet – und flog bei der Zeitung raus.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
MAGAZIN:
- Eine Geschichte mit offenem Ausgang – 68 war eine Zäsur, die bis heute wirkt
- Interview mit dem Kulturwissenschaftler Karl Braun über die Vorgeschichte
- Interview mit bpb-Präsident Thomas Krüger über die 68er
- Was planen die Tageszeitungen zum Thema 68 – eine Umfrage
- Welche Folgen hatte die antiautoritäre Bewegung für die Medien?
- Ein ehemaliger Lokalredakteur spricht über seinen Rausschmiss 1967
- Daten und Fakten – Ein Überblick zur Kultur und zum Lifestyle der Zeit
- Provokante Thesen zu 68 in Buchform – Gespräche mit den Autoren
- Das Apo-Archiv in Berlin ist eine Fundgrube für Journalisten
- Wie das Amerika Haus 2008 wieder aufleben soll
- Interview mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer über Zeitzeugen
- Die 68er-Bewegung hat auch im Osten Deutschlands Spuren hinterlassen
- In seinem Heimatort Luckenwalde ist Rudi Dutschke längst kein Mythos mehr
IDEENBÖRSE:
- Der Kölner Stadt-Anzeiger machte schon 2007 einen 68er-Rückblick
- Wie der Isar-Loisachbote (Wolfratshausen) vor 15 Jahren auf das 68er-Jubiläum blickte
- Die Dithmarscher Landeszeitung (Heide) suchte auf dem Lande nach der 68er-Revolte
- Die Nürnberger Nachrichten spürte den lokalen Geschehnissen der RAF-Zeit nach
- Schul- und Studienprojekte zu 68 als Ideengeber für Zeitungen
- Aktuelle Bücher und Internethinweise zu den 60er-Jahren
- Anders gedreht – Ideen und schräge Daten zu den 68ern
PANORAMA:
- Interview mit Wolfgang Menge und Impressum
Zum Thema gibt es auch ein Online-Exklusiv-Interview der drehscheibe mit dem Sexualaufklärer Oswalt Kolle. Er war als Lokaljournalist gestartet und wurde später mit Büchern und Filmen zum Aufklärer der Nation.
Veröffentlicht am
Kommentare
Einen Kommentar schreiben