Ausgabe 14/2006

Vom Bleiben und Gehen

von

Titel drehscheibe 14/2006

Von Einwanderern und Auswanderern

Immer mehr Deutsche wandern aus, während das Land selbst durch das Zuwanderungsgesetz offiziell ein Einwanderungsland geworden ist. Dass dieses spannende und mit Emotionen beladene Themenfeld nicht nur von Dokumentationssendungen im Fernsehen bearbeitet, sondern auch von deutschen Tageszeitungen in höchst origineller Weise behandelt wird, ist in der aktuellen drehscheibe nachzulesen. „Vom Bleiben und Gehen” heißt das Titelthema der drehscheibe (Dezember 2006).

Die drehscheibe zeigt gelungene Beispiele, wie im Lokalen kreativ mit dem Thema Auswandern und Migration umgegangen werden kann. Da ist der Redakteur der „Pforzheimer Zeitung”, der bei seinem Urlaub auf Hawaii eine Geschichte zu deutschen Auswanderern recherchierte und später sogar eine Homepage dazu erstellte. Eine andere Journalistin zeigt, dass schon im 19. Jahrhundert viele Deutsche nach Amerika ausgewandert sind. Für das „Schwäbische Tageblatt” machte sie eine Serie über diese längst verstorbenen Menschen – recherchiert hat sie im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Andere Beispiele gehen auf Migranten in Deutschland ein. Wie es den ehemaligen Gastarbeitern, die in den 60er-Jahren nach Deutschland kamen und heute Rentner sind geht, fragte beispielsweise ein Redakteur der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung”.

Weitere spannende Themen für Lokaljournalisten sind in der aktuellen Ausgabe der drehscheibe zu finden. Ein Beitrag vergleicht erfolgreiche Relaunchs von Tageszeitungen. In einem Interview mit Chefredakteur Stephan Richter wird die neue Sonntagszeitung des „Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags” vorgestellt. Erstmals hat die drehscheibe die Seite “selbst gedreht” herausgebracht. Die Redaktion stellt Ideen vor, die unbedingt einmal umgesetzt werden müssen. So z.B. eine Geschichte zu “verschwundenen Geräuschen”, der verbotenen Kartoffel “Linda” oder dem neuen Heavy-Metal-Boom.

In der Ideenbörse werden diesmal folgende Geschichten vorgestellt und zur Nachahmung empfohlen:

  • Auf den Zahn gefühlt - Mit einer Kupon-Aktion hat die „Wetzlaer Neue Zeitung” überprüft, ob in Hessen tatsächlich kein Schulunterricht mehr ausfällt, so wie es die Landesregierung versprochen hat – Schüler und Eltern konnten einen Kupon ausfüllen und an die Zeitung senden.
  • Das erste Mal - Leser des „Badischen Tagblatts” (Baden Baden) berichten in einer Serie über ihr erstes Auto.
  • Schlaflos in Düsseldorf - Die „Westdeutsche Zeitung” (Düsseldorf) widmete eine ganze Ausgabe dem Thema “Nachtaktiv”.
  • Regelmäßig nachgemessen - Der „Kölner Stadt-Anzeiger” erstellt alle drei Monate das “Köln-Barometer” und berichtet auf zwei Seiten über den Stand bedeutender Projekte.
  • In ungewohnter Rolle - In einer Serie lässt die „Neue Presse” (Hannover) Prominente einen Tag auf dem Chefredakteurs-Sessel Platz nehmen und das Blatt machen.
  • Raus aufs Land - In einer Serie porträtiert das „Freie Wort” (Suhl) kleine Städte und Gemeinden. Einwohner kommen zu Wort und es werden Wohlfühl-Sterne vergeben.
  • Schöne Aussichten - “Wer wohnt denn da?” heißt eine Serie der „Nürnberger Nachrichten”. Einwohner mit ungewöhnlichen Behausungen werden vorgestellt.
  • Spontane Gespräche - Eine Redakteurin der „Nordsee-Zeitung” (Bremerhaven) spricht regelmäßig Passanten an und porträtiert sie für ihre Serie “Bremerhavener Köpfe”.

Zu den Titelthema „Migration" sowie „Winterzeit" gibt es jeweils eine Ideenliste, die bequem auf dieser Website eingesehen werden können. Abonnenten können einzelne Artikel herunterladen.

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