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Eklat um Antisemitismus auf der documenta

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Dunkle Wolken über dem Friedrichsplatz in Kassel. (AdobeStock/Benjamin ['O°] Zweig)
Dunkle Wolken über dem Friedrichsplatz in Kassel. (AdobeStock/Benjamin ['O°] Zweig)

Die dpa berichtet am 21. Juni 2022: Kurz nach der Eröffnung der documenta fifteen fachen neue Vorwürfe die seit Monaten schwelende Antisemitismus-Debatte um die Schau weiter an. Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, forderte am Montag die Verantwortlichen der Weltkunstausstellung in Kassel auf, einen Beitrag des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi wegen antisemitischer Motive zu entfernen. Die israelische Botschaft in Berlin reagierte empört. Es gab auch Rücktrittsforderungen. Am Montagabend wurde nach der massiven Kritik das Banner abgedeckt. (...) Auf dem großflächigen Banner am Friedrichsplatz war unter anderem ein Soldat mit Schweinsgesicht zu sehen. Er trägt ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift „Mossad“ - die Bezeichnung des israelischen Auslandsgeheimdienstes. (...) Dem indonesischen Kuratoren-Kollektiv Ruangrupa war schon vor Monaten von einem Kasseler Bündnis vorgeworfen worden, auch Organisationen einzubinden, die den kulturellen Boykott Israels unterstützten oder antisemitisch seien.

drehscheibeTipps:

  • Das Bündnis gegen Antisemitismus in Kassel habe schon im Januar auf die Nähe der Documenta zur antisemitischen BDS-Kampagne hingewiesen, berichten die Ruhrbarone. Zum Artikel
  • Wie der heutige, israelbezogene Antisemitismus funktioniert, das erklärt Politologin Dr. Alexandra Kurth von der Justus-Liebig-Universität Gießen in drehscheibe-Interview. Zum Interview
  • Umfrage: Wer wollte zur documenta nach Kassel fahren? Hat sich der Plan nach dem Antisemitismus-Skandal nun geändert?
  • Bilder hängen lassen? Künstlerinnen und Künstler befragt: Wie würden sie reagieren, wenn sie auf der aktuellen documenta vertreten wären?
  • Wo hat die Freiheit der Kunst ihre Grenzen? Und ist diese Grenze mit dem Werk des indonesischen Kollektivs überschritten? Nachgefragt bei lokalen Kunstschaffenden.
  • Kunst im Nationalsozialismus: Gab es Künstlerinnen und Künstler in der Region, die für die Nationalsozialisten arbeiteten? Eine mittelfristige Recherche.

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