Das Koordinierungstool
von Steffen Büffel
Nummer 09/2013
Neben Facebook und Twitter beginnt sich unter Verlagen gerade Google+ als weiterer Social-Media-Dienst zu etablieren. Gleichzeitig werden in vielen deutschen Lokalredaktionen weitere Facebook- und Twitterprofile eingerichtet, um einzelnen Themen, Ressorts oder Lokalausgaben einen Platz im Social Web zu verschaffen. Wer hier nicht den Überblick verlieren und auch bei den Nutzerkommentaren immer am Ball bleiben will, findet in Hootsuite eine Unterstützung.
Was ist Hootsuite?
Hootsuite ist eine Benutzeroberfläche für die Verwaltung von Social-Media-Profilen. Von einer zentralen Stelle aus kann auf mehreren Social-Media-Profilen veröffentlicht werden, aber auch die Reaktionen der Nutzer können verfolgt werden und man kann darauf reagieren. Statt jeden Twitterkanal oder jede Facebook-Seite manuell mit Inhalten zu bespielen, bietet Hootsuite die Möglichkeit, einen Text gleichzeitig auf verschiedenen Kanälen auszugeben. Zunächst muss man einen Account anlegen. Dieser ist kostenlos, bestimmte Funktionen sind jedoch nur in der kostenpflichtigen Version verfügbar. Aber bereits in der freien Variante von Hootsuite können bis zu fünf Profile in sozialen Netzwerken miteinander verknüpft werden.
Wie funktioniert der Dienst?
Mit der Publisher-Funktion lassen sich Beiträge verfassen, die anschließend auf alle oder auf eine Auswahl der hinterlegten Social-Media-Kanäle geschickt werden können. Interessant ist dabei die Option, einen künftigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung festzulegen. Mit der Planungsfunktion in der Gratisvariante kann dies jeweils für den nächsten Beitrag festgelegt werden. Nützlich ist diese Funktion, wenn eine Sperrfrist auf einem Beitrag liegt oder man für das Wochenende einen Text vorausdatieren möchte.
Während der Publisher das Publikationswerkzeug von Hootsuite darstellt, findet sich in der Ansicht namens „Streams“ die Übersicht über die eigenen Profile und die dort aktuell laufenden Beiträge. Auf einen Blick ist erkennbar, welcher Beitrag kommentiert wurde oder wer auf eine Twitterbotschaft reagiert hat. Besonders komfortabel: Auf Kommentare und Tweets kann direkt aus Hootsuite heraus geantwortet werden. Auch das Löschen von Kommentaren ist möglich.
In der Gratisvariante ist es darüber hinaus auch möglich, bis zu zwei RSS-Feeds zu hinterlegen, die für die automatische Bestückung von Facebook und Co genutzt werden können. Automatismen sind vor allem dann sinnvoll, wenn Eilmeldungen etwa auch via Social Media gestreut oder regelmäßig bestimmte wiederkehrende Inhalte veröffentlicht werden sollen. Eine Zeitersparnis, die Raum gibt, um zum Beispiel intensiver auf User-Feedback einzugehen. Rudimentäre Analyseberichte liefert die freie Variante ebenfalls.
Was bietet die kostenpflichtige Version?
Mit der kostenpflichtigen Variante können andere Nutzer eingeladen werden, um gemeinsam über die Teamfunktionen des Dienstes Aufgaben zu verwalten und zu delegieren. Sinnvoll ist diese Funktion vor allem in Redaktionen, die einen Früh- und einen Spätdienst haben. Mit den Teamfunktionen kann man den aktuellen Stand nahtlos an die folgende Schicht übergeben.
Die Bezahlvariante bietet überdies die Möglichkeit, im Profil beliebig viele RSS-Feeds zu hinterlegen, mit denen die Social-Media-Kanäle dann automatisch gefüllt werden können. Sinnvoll ist diese Funktion zum Beispiel, wenn je Ressort ein eigener Twitter-Kanal mit den jeweils aktuellen Beiträgen aus den Ressorts bestückt werden soll und schlichtweg nicht genügend Ressourcen vorhanden sind, um dies manuell umzusetzen. Während in der Gratisversion von Hootsuite mit der Beitragsplanung jeweils nur ein Beitrag vorausdatiert werden kann, kann bei der Premiumvariante eine Excel-Datei im CSVFormat hochgeladen werden. In dieser können dann bis zu 350 vorgefertigte Texte mit dem gewünschten Veröffentlichungsdatum, dem eigentlichen Text und dem Linkziel hinterlegt werden. Insbesondere bei geplanten Ereignissen können mithilfe dieser Funktion Vorberichte über Social-Media-Kanäle verbreitet oder aber auch Leerzeiten an Wochenenden mit vorproduzierten Inhalten gefüllt werden.
Umfassendere Analysemöglichkeiten runden die Funktionen der kostenpflichtigen Variante ab. In den Auswertungen ist die Entwicklung der Fanzahlen ebenso zu erkennen wie die Entwicklung der Demografie der Nutzerschaft und mit welchen Beiträgen am häufigsten interagiert wurde.
Fazit
Mit Hootsuite lassen sich die eigenen Social-Media-Profile effizienter gestalten. Ab sieben Euro im Monat kann man die Premium-Funktionen erwerben. Insbesondere die damit verbundene Teamfunktion kann Redaktionen die Arbeit erleichtern, die mit mehreren Kollegen unterschiedliche Profile bei Facebook und Co betreiben. Wenngleich das Vorausdatieren vorgefertigter Beiträge nicht den Kern der eigenen Social-Media-Strategie darstellen sollte, kann man mit der Planungsfunktion von Hootsuite bei Zeit- und Personalengpässen dennoch kontinuierlich Inhalte posten. Hootsuite gibt es in deutscher Sprache, und neben der Online-Variante gibt es Apps für die gängigen mobilen Betriebssysteme.
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