Internetwerkstatt

Digitale Sammelmappe

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Aus drehscheibe 13/22

Eine Kladde haben sicherlich viele Journalisten schon mit Notizen und Zetteln gefüllt. Es geht aber auch digital für Websites, Dateien und mehr: Das kostenlose Werkzeug Wakelet ist eine Sammelmappe für fast alles aus dem Internet. In Lokalredaktionen kann es intern für die Recherche, als Lese- oder Linkliste und extern für das Storytelling, als Bildergalerie oder auch Liveticker verwendet werden. Denn mit Wakelet kann man verschiedene Beiträge speichern, strukturieren, teilen und präsentieren. So ähnelt es dem Tool Storify, das im Jahr 2017 leider eingestellt wurde.

Für Listen und Ticker 

Die Funktionen von Wakelet sind einerseits recht übersichtlich, lassen sich aber andererseits sehr vielfältig einsetzen: Sammlungen – oder Collections – kann man mit einem Klick beginnen und später für verschiedene Zwecke gestalten. Ein Titel und eine Beschreibung sind die ersten optionalen Einträge, denn direkt unter diesen Feldern kann man mit dem Sammeln von multimedialen Elementen aus dem Internet anfangen. Möglich sind Links, Texte, Bilder und Dateien.

Bei Links wird automatisch die Linkvorschau generiert, die man bei Wakelet über „Bearbeiten“ im Menü auch ändern kann, sodass sich der beschreibende Text umformulieren und das angezeigte Bild austauschen lässt. Auch Beiträge aus sozialen Netzwerken werden nicht nur verlinkt, sondern direkt angezeigt – zum Beispiel Tweets und TikToks. So können Journalisten eine Material- oder Leseliste zu einem Thema anlegen oder eine Sammlung als Liveticker gestalten, indem fortlaufend neue Elemente und Texte ergänzt werden.

Bei Wakelet lassen sich Texte so formatieren, dass auch Überschriften und Aufzählungen möglich sind. Dazu kann man eigene Bilder hochladen oder sich an freiem Material von den Plattformen Unsplash und Giphy bedienen. Zusätzlich hochladen lassen sich PDF-Dateien – andere Datei-Formate kann man nur über die Clouddienste von Microsoft und Google hinzufügen.

Als Raster oder Spalten 

Die Elemente in einer Sammlung lassen sich in beliebiger Reihenfolge anordnen, für die standardmäßig das Medien-Layout ausgewählt ist, das die Beiträge multimedial anzeigt. Als weitere Layouts gibt es noch Raster, Spalten, Mood-Board und eine kompakte Ansicht. Für eine Bildergalerie eignet sich zum Beispiel das Raster-Layout. Zuletzt kann man ein Titelbild und ein Hintergrundbild für die Sammlung auswählen, falls diese als Artikel veröffentlicht werden soll.

Über Nutzung entscheiden 

Prinzipiell kann man über den „Teilen“-Button regulieren, ob eine Sammlung als Artikel öffentlich, als Lese- oder Linkliste für Kollegen in der Redaktion sichtbar sein oder privat bleiben soll. Entsprechend werden ein Link, QR-Code und auch Embed Code oder Zugriff-Code generiert. Man kann auch erlauben, dass andere Elemente zu einer Sammlung beitragen dürfen. Dafür ist eine Einladung per Mail, Link oder Code nötig. Zudem kann man eine Sammlung auch als PDF-Datei exportieren – für eine Offline-Version oder zur Sicherung.

Mit Browser-Erweiterung und Smartphone-App 

Ergänzend zur Web-Version bietet Wakelet eine Erweiterung für die Browser Chrome, Firefox und Edge. Damit lassen sich geöffnete Links direkt per rechtem Mouseklick in eine Sammlung übertragen oder auch als Lesezeichen für später speichern – beispielweise während einer Recherche. Und noch ein Hinweis: Einige zusätzliche Funktionen sind in der Wakelet-App fürs Smartphone verfügbar, dort kann man auch Elemente zeichnen und diese Option somit für handschriftliche Notizen nutzen. Innerhalb der Zeichnen-Funktion lassen sich auch direkt Fotos für eine Sammlung aufnehmen.

Fazit 

Wakelet eignet sich als digitale Variante der klassischen Kladde und ist ein geeigneter Ersatz für alle, die früher schon Storify für Online-Sammlungen genutzt haben. Besonders praktisch sind die verschiedenen Optionen
zum Teilen – inklusive PDF-Datei – und die vollwertige App mit zusätzlichen Funktionen.

Link

Hier geht’s zu Wakelet: wakelet.com

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