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Digitale Sprachpost

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Mit Speakpipe lassen sich Sprachnachrichten für Podcasts sammeln.
Mit Speakpipe lassen sich Sprachnachrichten für Podcasts sammeln.

Eine Nachricht übers Smartphone aufzunehmen statt einzutippen ist so alltäglich geworden, dass sich die Kurzform „Sprachi“ etabliert hat. Solche Sprachnachrichten lassen sich vor allem in Messengern verschicken. Wer Sprachis erhalten möchte, ohne bei WhatsApp oder Telegram präsent zu sein, kann Speakpipe ausprobieren. Das gilt auch für Lokalredaktionen, denn mit diesem Tool lassen sich webbasiert Audio-Dateien einsende, zum Beispiel mit Themen, Antworten, Meinungen und Feedback.

Und besonders geeignet ist Speakpipe, um Sprachnachrichten für Podcasts zu sammeln. Viele Lokalredaktionen produzieren inzwischen ja welche. So lässt sich das Publikum auch über andere Wege als schriftliche Umfragen einbeziehen und hörbar beteiligen.

Bausteine für Sprachnachrichten 

Speakpipe ist eine digitale Rohrpost für Sprachnachrichten, die Redaktionen schnell einrichten können und die sich einfach bedienen lässt. Denn aufgenommen wird direkt im Browser mit dem integrierten oder einem eingesteckten Mikrofon. Zusätzliche Audiotechnik ist nicht nötig – weder in der Redaktion noch beim Publikum.

Also: „Get started“ – so heißt es, nachdem man sich kostenlos angemeldet hat. Im Startmenü finden sich vier verschiedene Optionen, um „Sprachis“ einzusammeln:

  • Voice Channel: Hier lassen sich Nachrichten oder besser Fragen ans Publikum aufnehmen, um dazu Antworten zu erhalten. Die Sprachnachricht kann man per Link im Newsletter verschicken oder per Embed Code in Artikel einbauen. Für eine Antwort reicht es, auf den „Reply“-Button zu klicken. Und bei „Inbox“ gibt es eine Übersicht mit allen Voice Channels und deren Abrufzahlen.

  • Voice Mail Page: Das ist eine simple, aber personalisierte „Speakpipe“-Website, um Sprachnachrichten zu erhalten. Rund um den Aufnahme-Button können ein kurzer Text, ein Foto und ein Link angezeigt werden.

  • Inline Widget: Ein Baustein, um Sprachnachrichten zu empfangen, den man per Embed Code in eigene Websites oder Artikel einfügen kann. In den „Widget Settings“ kann man einen Text oder auch eine Anleitung formulieren und individuell einstellen, ob der Name und/oder die Mail beim Absenden einer Aufnahme genannt werden müssen. Am Ende dieser Einstellungen wird dann der kopierbare Embed Code angezeigt.

  • Dialog Widget: Ein Button für den rechten Rand einer Website, um den Baustein von „Speakpipe“ in einem Pop-up-Fenster zu öffnen, statt diesen in der Website anzuzeigen. Der Baustein ist identisch mit dem Inline Widget und dessen Einstellungen.

Alle Optionen bei Speakpipe kann man mit wenigen Klicks einrichten und dann in eigene Kanäle wie Artikel oder Newsletter übernehmen.
Alle Optionen bei Speakpipe kann man mit wenigen Klicks einrichten und dann in eigene Kanäle wie Artikel oder Newsletter übernehmen.

Sprachis in allen Kanälen 

Alle Optionen bei Speakpipe kann man mit wenigen Klicks einrichten und dann in eigene Kanäle wie Artikel oder Newsletter übernehmen. Die Bausteine funktionieren auch auf Websites nach einer Registrierung oder Bezahlschranke, sodass die Sprachnachrichten auch nur für Kunden oder Mitglieder verfügbar sein können.

Wer eine Sprachnachricht schicken möchte, muss sich nicht bei Speakpipe anmelden und auch keine weiteren Daten angeben, lediglich der Name und die Mail sind verpflichtend. So lässt sich Speakpipe von Lokalredaktionen und den Nutzern sehr intuitiv und auch individuell anwenden, um nach Themen, Hinweisen, Meinungen und Feedback zu fragen, die nicht nur aufgeschrieben werden müssen. Zumal Audio-Aufnahmen auch in Podcasts oder Social-Media-Beiträgen verwendet werden können. Übrigens werden die aufgenommenen Sprachnachrichten in der Inbox von Speakpipe gespeichert und können dort verwaltet werden.

Beschränkungen bei Speakpipe 

Schon in der kostenlosen Version lassen sich alle Optionen nutzen, aber nur ein Widget und eine Voicemail-Page aktivieren. Zudem sind Sprachnachrichten auf 90 Sekunden und der Speicher für die eingehenden Aufnahmen auf 100 MB begrenzt. Sollte der Speicher voll sein, werden die Aufnahme-Buttons deaktiviert und eine kostenpflichtige Version mit mehr Kapazitäten und Einstellungen ab 15 Dollar pro Monat empfohlen. Allerdings kann man auch alle Sprachis herunterladen und aus dem Speicher löschen. Einziges Manko in allen Versionen von Speakpipe ist, dass sich nur einige, aber noch nicht alle Beschriftungen in den Bausteinen von Englisch auf Deutsch umstellen lassen.

Links

Speakpipe: speakpipe.com

VoiceMail Page: speakpipe.com/CQ

Christina Quast

Christina Quast

berichtet als freie Journalistin über digitale Tools und Themen und ist seit Mitte 2018 für den Blog „Journalisten Tools“ verantwortlich. Für Journalisten gibt sie auch Seminare und organisiert Barcamps.

E-Mail: quast@journalisten-tools.de
Internet: journalisten-tools.de

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