Leser abstimmen lassen
von Christina Quast
aus drehscheibe 02/2021
Was wissen Leserinnen und Leser über ein Thema? Welche Meinung haben sie zu einem Artikel? Und was interessiert sie eigentlich? Die Antworten können Redaktionen mit den Pinpoll Tools herausfinden: Das Online-Werkzeug umfasst Baukästen für Abstimmungen und Quizze, die Journalisten in eigene Online-Artikel einbauen können, um mehr von den Lesern zu erfahren.
Die Pinpoll Tools mit allen Funktionen lassen sich 14 Tage lang kostenlos ausprobieren. Die verbleibende Zeit zum Testen wird im Account eingeblendet, anschließend kosten die monatlichen Tarife 12 bis 120 Euro. Nach der Registrierung zeigt das sogenannte Dashboard für Pinpoll Tools die verfügbaren Statistiken. Diese stehen zu Beginn noch auf null, weil Journalisten zuerst eine Abstimmung oder ein Quiz erstellen müssen, zeigen im Verlauf der Nutzung aber wertvolle Daten an.
Abstimmung erstellen
Nehmen Sie Kinderkrankengeld während der Pandemie in Anspruch?“ Eine Abstimmung zu dieser Frage mit mehreren Antworten lässt sich auf der linken Hälfte der Bildschirmdarstellung konfigurieren, eine Vorschau wird in der anderen Hälfte angezeigt. Da das Smartphone inzwischen das meistgenutzte Gerät ist, um Websites zu besuchen, ist die Darstellungsweise vertikal. Zuerst wählt man ein Layout – klassisch, bento oder multimedia – und die Anzahl der Spalten aus. Der Baukasten und die Vorschau passen sich sofort an. Für alle Layouts lassen sich Bilder, Videos oder GIFs als Hintergrund mit Urheberhinweis hinzufügen. Nun folgen die Felder für die Frage und die möglichen Antworten. Im klassischen Layout ist nur der Text und bei Multimedia sind nur Bilder, Videos und GIFs, aber kein Text möglich. Bento kombiniert alle genannten Medienformate.
Schließlich muss die Abstimmung einer Kategorie zugeordnet werden, zudem folgen noch die individuellen Einstellungen zu Styling, Layout, Interaktion, Add-ons und Sicherheit. In diesen Abschnitten kann man Schriften und Farben der eigenen Marke anpassen, Statistiken wie Stimmen und Ergebnisse ein- und ausblenden, eine Start- und Endzeit festlegen und Multiple Choice für die Antworten erlauben. Nach dem Speichern generiert Pinpoll Tools einen Link und Embed Codes, um die fertige Abstimmung in eigene Artikel zu übernehmen.
Quiz erstellen
Um Wissen zum Beispiel zu einem Artikel abzufragen, kann man auch Quizze mit mehreren Fragen zusammensetzen. Nach dem Erstellen des Titels und des Frageformats lassen sich die einzelnen Quizfragen bearbeiten: Fragen und Antworten sind nur als Text möglich, ein multimediales Layout wie bei den Abstimmungen ist derzeit nicht verfügbar. Ein Nachteil von Pinpoll Tools ist, dass nur eine Antwort als richtig markiert werden kann.
Der Hintergrund lässt sich mit Bild, Video oder GIF für jede Quizfrage gestalten. Die Einstellungen am Schluss sind knapper als bei den Abstimmungen, aber lassen zusätzlich ein Feedback zu, um Lesern nach jeder beantworteten Frage die korrekte Antwort zu erläutern. Das fertige Quiz wird nach dem Speichern als Vorschau gezeigt, die man noch bearbeiten und mittels Link oder Embed Codes in Artikeln verbreiten kann.
Zahlen und Beispiele
Ein Vorteil der Pinpoll Tools ist, dass es auch nützliche Statistiken bietet, um die Abstimmungen und Quizze für Redaktionen auszuwerten – etwa die gesammelten Stimmen, den Abstimmungsort, die Top-Abstimmungen in dieser Woche, den letzten sieben oder 30 Tagen. Zudem verspricht Pinpoll Tools, pro 100.000 gesammelten Stimmen einen Baum zu pflanzen, um den CO₂-Fußabdruck zu mindern.
Pinpoll Tools hat seinen Sitz in Österreich und anhand von Salzburg24.at eine Fallstudie mit rund 5.750 Nutzern veröffentlicht, die zeigt, dass sich durch Abstimmungen und Quizze die Verweildauer um 13 Prozent und die Seitenaufrufe um 16 Prozent erhöht haben. Die Live-Beispiele auf der Website von Pinpoll Tools verraten auch, dass schon lokale Medien wie Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Ruhr24 und TZ (München) die Werkzeuge in Online-Artikeln verwenden.
Links
Hier geht es zu Pinpoll Tools:
www.t1p.de/pinpoll
Eine Fallstudie am Beispiel
Salzburg24.at:
www.t1p.de/pp-fallstudie
Christina Quast
berichtet als freie Journalistin über digitale Tools und Themen und ist seit Mitte 2018 für den Blog „Journalisten Tools“ verantwortlich. Für Journalisten gibt sie auch Seminare und organisiert Barcamps.
Mail: quast@journalisten-tools.de
Internet: www.journalisten-tools.de
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