Offene Datenquellen anzapfen
von Steffen Büffel
Nummer 05/2012
„Open Data“ und „Datenjournalismus“ sind Schlagworte, die in der Debatte um die Weiterentwicklung des Onlinejournalismus eine zentrale Rolle spielen. Die digitale Veröffentlichung statistischer Daten durch Länder, Behörden und Institutionen und die Visualisierung und Einordnung dieser Daten durch Journalisten stellen wichtige Aufgaben für die Meinungsbildung in der digitalen Gesellschaft dar. Folgende Links und Recherchetipps helfen beim Einstieg in die praktische Umsetzung.
Google Public Data Explorer
Google erfasst mit dem „Public Data Explorer“ öffentlich verfügbare Datenquellen, zum Beispiel von Eurostat oder der Weltbank. Der Dienst bietet Werkzeuge zur Visualisierung der Informationen und ermöglicht Zeitreihen- und Ländervergleiche.
Gapminder
Komplexe Zusammenhänge statistischer Daten lassen sich mit dem Dienst Gapminder veranschaulichen. Die Stärken des englischsprachigen Dienstes liegen bei internationalen Vergleichen. Gapminder gibt es zusätzlich als kostenlose Software zum Download.
Openstreetmap
Openstreetmap bezeichnet sich selbst als freie Wiki-Weltkarte, das heißt vergleichbar mit Wikipedia ergänzen Tausende freiwilliger Nutzer weltweit eine aussagekräftige Weltkarte. Zahlreiche Dienste bauen auf den Daten von Openstreetmap auf, zum Beispiel Opencyclemap.org, wo Radwanderkarten zu finden sind, oder Wheelmap.org, eine Onlinedatenbank, die darstellt, wo es rollstuhlgerechte Orte gibt.
EU Parlameter
Das Abstimmungsverhalten im EU-Parlament zu aktuellen Themen bereitet das ZDF mit dem EU Parlameter interaktiv auf. So kann nicht nur nachvollzogen werden, wie die Fraktionen abgestimmt haben, sondern auch bei welchen Themen welche Länder, welche Vertreter in welchem Alter oder Geschlecht wie abgestimmt haben.
Open Data Showroom
Open Data Projekte aus Deutschland, Europa und der Welt werden im Open Data Showroom gesammelt. Sortiert sind die Initiativen in die Rubriken Demokratie, Politik, Verkehr, Umwelt und Gesellschaft.
Offener Bundeshaushalt
Die Open Knowledge Foundation Deutschland bietet mit dem Projekt „Offener Bundeshaushalt“ eine anschauliche Darstellung der vom Bundesfinanzministerium veröffentlichten Zahlen zum Bundeshaushalt. Auf der Website „OffeneDaten“ bietet der gemeinnützige Verein darüber hinaus mehrere Hundert offene Datensätze zur Recherche und weiteren Verarbeitung an.
Apps4Deutschland
Im Rahmen des Wettbewerbs „Apps4Deutschland“ wurden im März erstmals Preise für mobile App-Konzepte vergeben, die auf offenen Daten basieren. Die Ideen der Preisträger zeigen auf, wohin die Reise von Open Data und Datenjournalismus im mobilen Zeitalter gehen kann und geben gute Anregungen, wie Medienhäuser auf diesem Gebiet aktiv werden können.
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