Podcast sichtbar machen
von Christina Quast
aus drehscheibe 07/2021
Die Corona-Pandemie hat dem Podcast-Trend in Deutschland einen deutlichen Schub verschafft. Auch viele Redaktionen haben Audio-Formate zu regionalen und lokalen Themen gestartet – zum Beispiel das „Dortmund-Update“ der Ruhr Nachrichten oder der „CoronaCast“ der Sächsischen Zeitung. Durch das wachsende Audio-Angebot wird es allerdings schwieriger, die eigenen Podcasts bekannt zu machen. Denn Beiträge zum Hören sind in sozialen Medien nicht so klar erkennbar wie Texte, Fotos oder Videos. Zumal die meisten Netzwerke noch keine Option bieten, fertige Podcast-Episoden nativ als reine Audiodatei zu veröffentlichen. Deshalb sind sogenannte Audiogramme ein praktisches Format, um Podcasts in Social Media zu präsentieren.
Was ist ein Audiogramm?
Es handelt sich um ein Video, das Ton als pulsierende Wellenform darstellt und mit Bildern, Farben und Texten kombiniert. Das sich bewegende Oszillogramm signalisiert, dass es etwas zu hören gibt. Somit erzeugen die visuellen Podcast-Schnipsel mehr Aufmerksamkeit für Audio-Inhalte, um so neue Hörer und Abonnenten für einen Podcast zu gewinnen. Beim Gestalten von Audiogrammen helfen verschiedene Online-Tools wie beispielsweise GetAudiogram – ein gutes Basis-Werkzeug, das man dauerhaft kostenlos nutzen kann und das die besondere Option bietet, einen für sich werbenden Abspann anzufügen.
Vier Schritte zum Audiogramm
Mit einem Klick auf den Button „Create Audiogram“ beginnt der Weg zum visuellen Podcast-Schnipsel. Schritt 1 ist dann „Upload Audio“ – hier kann man die Podcast-Episoden, die man für Audiogramme verwenden möchte, entweder als MP3- oder WAV-Datei hochladen oder per Suche aus dem RSS-Feed importieren. Das führt zu Schritt 2, „Select Clip“, wo man einen Ausschnitt wählt. Das heißt, man muss eine Podcast-Episode nicht extra für Audiogramme schneiden, sondern man kann das gewünschte Zitat festlegen. Das funktioniert, indem man die Zeitcodes für Anfang und Ende einträgt oder den Ausschnitt in der Audiospur markiert. Die kostenfreie Version von GetAudiogram lässt maximal eine Minute zu – eine Länge, die für Social-Media-Beiträge ausreichend ist.
Danach muss man entscheiden, ob Untertitel aktiv sein sollen, die automatisch angefertigt werden und sich noch korrigieren lassen. Ein Hinweis: Die Sprache für die Untertitel kann man im eigenen Profil bei GetAudiogram auswählen – für Deutsch ist die Qualität auch recht gut. Es folgt Schritt 3, „Design Layout“, mit vielen fertigen Vorlagen, die sich nach Format – quadratisch, vertikal oder horizontal – filtern lassen. Übrigens kann man fertige Audiogramme noch remixen und so in verschiedenen Formaten passend für Social Media produzieren.
Abspann in drei Varianten
Die gewählte Vorlage wird mit dem eingegebenen Audio-Ausschnitt kombiniert und lässt sich dann zu einem individuellen Audiogramm gestalten – mit zusätzlichen Texten, deren Schriftart und Positionierung sowie eigenen Bildern und Farbfiltern. Auch die Form und die Farbe der pulsierenden Wellenform lassen sich anpassen. Das geänderte Audiogramm ist immer direkt sichtbar und es fehlt nur noch Schritt 4, „Export Audiogram“, mit dem Extra, dass man den visuellen Podcast-Schnipsel mit einer „Post Roll“ – einem Abspann in drei vorgegebenen Varianten – beenden kann: mit „Grow Social“ für Links zu Social-Media-Kanälen, mit „Call to Action“ für einen eigenen Hinweis und mit „Drive Subscriptions“, um Abonnenten zu gewinnen. Hat man die „Post Roll“ mit den nötigen Links bestückt, ist das Audiogramm fertig und kann entweder als MP4-Datei heruntergeladen oder auf das Smartphone geschickt werden – das ist für das Veröffentlichen bei Instagram hilfreich.
Abo oder Credits
Kostenlos produzieren lassen sich zwei Videos pro Monat, die mit einem dezenten Wasserzeichen von GetAudiogram markiert werden. Mehr Audiogramme – ohne Wasserzeichen und mit eigenem Branding – sind mit den Abonnements ab 19 Dollar pro Monat möglich. Redaktionen, die das Online-Tool nicht regelmäßig nutzen, können auch Credits ohne Zeitrahmen kaufen, sodass einzelne Audiogramme etwa zwei Dollar kosten.
Links
Hier geht es zu GetAudiogram: www.getaudiogram.com
Christina Quast
berichtet als freie Journalistin über digitale Tools und Themen und ist seit Mitte 2018 für den Blog „Journalisten Tools“ verantwortlich. Für Journalisten gibt sie auch Seminare und organisiert Barcamps.
Mail: quast@journalisten-tools.de
Internet: www.journalisten-tools.de
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