Internetwerkstatt

Themensuche im Sommerloch

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Nummer 08/2018

Die Sommerferien sind im Lokalen meistens eine nachrichtenarme Zeit – denn dann heißt es: „Tschüss, Termine – hallo, Sommerloch“. Und so kommt es vor, dass es sogar ein zerstörter Blumenkübel vor einem Seniorenheim in die Ausgabe einer Lokalzeitung schafft. Das war vor ein paar Jahren der Fall, als anschließend der #blumenkübel über Twitter, Facebook und andere Medien deutschlandweite Bekanntheit als Sommerloch-Thema erlangte. Dabei lässt sich das Sommerloch auch nutzen, um online nach Themen zu suchen.

Ein gutes Ziel ist die Suchmaschine Google, denn in Deutschland werden mehr als 90 Prozent der Suchanfragen hier eingetippt. Und so weiß Google sehr genau, für was sich die Menschen interessieren. Das können Journalisten nutzen, um Themen für das Sommerloch und auch das restliche Jahr zu generieren, die die Leser interessieren. Denn praktischerweise gibt es einige Tipps und Tools, die die Suchanfragen bei Google verraten. Die Ergebnisse sind vor allem hilfreich, um Service-Themen aufzustöbern.

Automatische Vorschläge

Am bekanntesten ist wahrscheinlich „Google Suggest“, ein Service, der beim Eintippen in die Suchmaschine automatisch Vorschläge für die Suche macht. Das Autovervollständigen bei Google basiert darauf, wie häufig und an welchem Ort bestimmte Begriffe kombiniert werden. Journalisten können „Google Suggest“ nutzen, um zu recherchieren, mit welchen Fragen und Begriffen die Nutzer ein Thema verknüpfen –, und diese in der eigenen Zeitung bearbeiten.

Zu beachten ist, dass „Google Suggest“ nur vorschlägt, was auch andere Menschen nach dem Suchbegriff eingeben haben. Aber: Ein Sternchen (*), das man NACH dem Eintippen des Suchbegriffs direkt VOR den Suchbegriff setzt, aktiviert „Google Suggest“ auch für Vorschläge, die nicht mit dem Suchbegriff beginnen. Zum Beispiel wird „*Blumenkübel“ mit „Ameisen im Blumenkübel“ oder „beleuchtete Blumenkübel“ vervollständigt.

Was wollen Nutzer wissen?

Ein Tool, das die Suchanfragen bei Google gut sortiert, ist „Answer the public“. Mit der kostenlosen Version lassen sich die Sprache und ein Thema eingeben – in der kostenpflichtigen Version für 49 Dollar im Monat ist auch eine Auswahl der Region möglich. Mit einem Klick auf „Get Questions“ erstellt das Tool einen übersichtlichen Bericht, mit welchen Suchanfragen ein Begriff bei Google verknüpft wird. Die Ergebnisse sind nach Fragen, Präpositionen und Vergleichen sortiert, die „Answer the Public“ anhand von Grafiken zeigt. Für den Suchbegriff „Blumenkübel“ gibt es zum Beispiel mehrfach die Fragen „Wie?“ und „Welche?“ – verbunden mit diesen Suchanfragen: Wie Blumenkübel bepflanzen? Wie kann man Blumenkübel verschönern? Wie mache ich Blumenkübel winterfest? Oder: Welche Pflanzen für Blumenkübel? Welche Folie für Blumenkübel? Welche Erde für Blumenkübel?

Und bei den Vergleichen sind einige Suchfragen mit „gegen“ kombiniert, etwa „Blumenkübel gegen Sturm sichern“ oder „Blumen kübel gegen Diebstahl sichern“. Zum Schluss gibt es bei „Answer the public“ noch eine alphabetische Liste mit fast 500 verbundenen Sucheingaben bei Google. Die einzelnen Grafiken können auch als PNG-Datei und der komplette Bericht kann als CSV-Datei gespeichert werden, um als Grundlage für die Themenfindung und Service-Stücke zu dienen, die mindestens das Sommerloch füllen.

Noch ein Hinweis

Auch „Google Trends“ aus der Internetwerkstatt in der drehscheibe-Ausgabe 09/2016 ist ein weiteres Tool, um Themen im Lokalen zu finden. Übrigens finden sich im August 2010 auch die vielen Suchanfragen nach dem zerstörten Blumenkübel bei „Google Trends“.

Link

Mehr zum Sommerloch-Thema Blumenkübel: www.bit.ly/blumenkuebelgoogle

Answer the public: www.answerthepublic.com

 

Christina Quast

Autorin

Christina Quast lebt als freie Journalistin im Ruhrgebiet und ist auf Twitter spezialisiert. Sie gibt auch Social-Media-Seminare und organisiert Barcamps.
Mail: c_q@about.me
Internet: www.about.me/C_Q

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