Umfrage per Facebook
von Steffen Büffel
Nummer 14/2012
In den sozialen Medien und vor allem bei Facebook sind die Nutzer schnell im Mitmach-Modus, klicken auf „gefällt mir“, kommentieren oder teilen Inhalte mir ihren Kontakten. Redaktionen können sich diese Bereitschaft zur Interaktion mit der Facebook-Umfrage zunutze machen. Die Internetwerkstatt zeigt, wie es geht, und gibt Tipps.
Wer kann eine Facebook-Umfrage erstellen?
Voraussetzung ist, dass die Redaktion einen Zugang mit Berechtigung zum Einstellen von Inhalten auf der Facebook-Seite hat. Sofern die Redaktion nicht bereits selbst über einen Admin-Zugang verfügt, empfiehlt es sich, dass vom Admin ein weiterer Nutzer mit dem Rechteprofil „Manager“ oder „Inhalte-Ersteller“ angelegt wird.
Wie erstellt man eine Facebook-Umfrage?
In der Facebook-Chronik befindet sich oben links das Eingabefeld, in dem unterschiedliche Inhaltetypen erstellt werden können. Das Modul für die Facebook-Umfrage versteckt sich etwas umständlich hinter der Option „Angebot, Veranstaltung +“. Ein Klick darauf öffnet ein Menü, in dem dann auch der Punkt „Frage“ erscheint.
Nachdem dieser ausgewählt wurde, erscheint das Feld, in das die Frage eingegeben und die Antwortoptionen vorbereitet werden können, aus denen die Nutzer später auswählen sollen. Es ist sinnvoll, die eigentliche Frage kurz anzumoderieren, indem man sie in den Kontext der Berichterstattung stellt. Mehr als drei bis vier kurze Sätze sollte dies aber nicht in Anspruch nehmen.
Auch die Anzahl der Antwortoptionen sollte nicht ausufern, da sonst das Interesse am Mitmachen geringer ist. Das Frage-Modul bietet darüber hinaus noch die Option, dass die Nutzer später selbst eigene Antwortoptionen hinzufügen können. Dies ist aber nur in ausgewählten Fällen sinnvoll, denn schließlich können Nutzer zusätzlich über die Kommentarfunktion ihre Sicht der Dinge hinterlassen.
Welche Themen sind geeignet?
Grundsätzlich sind alle Themen geeignet, bei denen konträre Meinungsbilder in der Leserschaft angenommen werden können. Grundregel ist: Was die Menschen bewegt, regt zum Mitmachen an. Machen Sie dabei nicht den Fehler, der leider viel zu oft begangen wird, dass sinnfreie Banalitäten abgefragt werden. Zum Beispiel die Orakel-Frage nach dem Wetter am Wochenende.
Welche Fragetypen und Antwortoptionen funktionieren?
Wie bei jedem guten journalistischen Format sind Überschrift und Anreißertext wichtige Schlüsselstellen, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen. Beim Fragetyp können Sie sowohl mit offenen als auch mit geschlossenen Fragen arbeiten, denn entscheidender sind die Antwortoptionen, die angeboten werden. Ein Plumpes „Ja“, „Nein“, „Weiß nicht“ ist in aller Regel nicht sehr spannend. Versuchen Sie, Emotion und Stimmungen in die vorgegeben Antwortmöglichkeiten einzubauen. Ein Beispiel für das Thema Lokalsport: „Was tippen Sie, wie geht das Lokalderby zwischen unserer Mannschaft und dem Erzrivalen am Wochenende aus?” Antwortoptionen könnten dann sein: „Wir gewinnen deutlich und zu Null!“, „Knapper Sieg für uns!“, „Umkämpftes unentschieden!“, „Langweiliges 0:0.“, „Ich bin skeptisch und tippe auf Niederlage.“ Ein anderer Frageklassiker ist die Sonntagsfrage, wenn demnächst Wahlen in Ihrer Region anstehen.
Wie lässt sich der Erfolg einer Umfrage überprüfen?
Facebook zählt, wie viele Nutzer mitgemacht haben und wie die Verteilung auf die Antworten ausgefallen ist. Darüber hinaus wird aber auch gemessen, wie hoch die Reichweite und die virale Verbreitung der Umfrage war. Dies sind wertvolle Kennzahlen für die Planung weiterer Befragungen. Generell sollte regelmäßig die Facebook-Statistik dahingehend überprüft werden, welche Themen und Beiträge bei den Usern in der Vergangenheit besonders beliebt waren. Als Inhalte-Typ werden die Umfragen von Facebook per se schon besonders prominent behandelt. Inzwischen besteht aber zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Beiträge mit einem kleinen Werbebudget hervorheben zu lassen.
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