Internetwerkstatt

Vereint im Web

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Nummer 08/2012

Vereinsleben findet in zunehmendem Maße auch online statt. Viele Vereine haben eigene Seiten im Internet, auf denen sie über ihre Aktivitäten berichten, oder sie sind in sozialen Netzwerken vertreten. Aber auch Lokalzeitungen informieren ihre Leser auf ihren Internetseiten intensiv über Vereine. Hier ein paar Tipps, wie Verlage sich dem Thema Vereine online widmen und wie sie dabei die Online-Aktivitäten von Vereinen nutzen können.

Vereinsnachrichten als RSS-Feed

RSS-Feeds sind eine einfache Möglichkeit, im Web vorhandene Inhalte den Internetnutzern nach Themen oder Orten gefiltert zur Verfügung zu stellen. Nachrichten und Termine rund um Vereine als eigenen RSS-Feed anzubieten, macht vor allem Sinn, wenn man über all diejenigen Ereignisse zumindest online berichten will, für die in Print kein Platz mehr war. Der Administrator der Website kann einen solchen „Spartenkanal“ in der Regel mit wenig Aufwand einrichten. Interessierte können sich an den Autor wenden oder sich hier kundig machen.

Facebook-Seite für Vereine

Soziale Netzwerke werden nach und nach auch von den Vereinen entdeckt. Bietet doch gerade Facebook viele nützliche Werkzeuge, mit denen Vereine mit ihren Mitgliedern im Austausch stehen können. Verlage könnten dies für sich nutzen, indem sie durch eine Recherche alle Vereine der Region ausfindig machen, die in Facebook, bei Twitter und oder Youtube vertreten sind. Durch eine systematische Beobachtung kommt man so immer wieder früh an Neuigkeiten in den Vereinen heran und kann an den Diskussionen ablesen, wo sich vielleicht eine gute Geschichte verbirgt. Einen Schritt weiter gedacht kann es zusätzlich von Vorteil sein, wenn das Medienhaus eine eigene Facebook-Seite einrichtet, die sich speziell an Vereine wendet.

Lokales Vereins-Wiki

Was Wikipedia im großen Maßstab schafft, lässt sich mit regionalen Wikis im lokalen Markt nachahmen. Einige Medienhäuser bieten bereits Regio-Wikis an, in denen neben Artikeln aus der Berichterstattung der Redaktion viele Inhalte von Bürgern, Initiativen und Vereinen beigetragen werden. Ob als Bestandteil eines thematisch breit angelegten Wikis oder als Wiki, das ausschließlich auf Vereine gemünzt ist: Mitmach-Plattformen dieser Art schaffen langfristige lokale Bindung und stärken die Position der Medienmarke. Gelingt es der Redaktion, viele Leser zum MItmachen zu aktivieren, kann die Wiki-Idee zum Teamwork zwischen Redaktion und Nutzern werden. Technisch werden Wikis von einem Administrator und inhaltlich von der Redaktion betreut.

Beispiele für Wikis

Vereins.wikia.com/wiki/Vereins-Wiki

Regiowiki.hna.de

Franken-wiki.de

Vereinsnachrichten für externe Seiten

Viele Vereine veröffentlichen auf ihren Internetseiten inzwischen selbst Berichte rund um das Vereinsgeschehen. Immer wieder kommt es dabei vor, dass die Berichterstattung der Lokalzeitung übernommen und damit, genau betrachtet, das Urheberrecht verletzt wird. Verlage müssen sich hier entscheiden, ob sie dies sanktionieren oder nicht reagieren. Ein eleganter anderer Lösungsweg wäre es, den Vereinen ein Nachrichtenmodul anzubieten, das sie in ihre Webseite einbinden können und in dem Links zu Vereinsnachrichten automatisch einlaufen. Vorteil für die Vereine: Ohne Mehraufwand erhalten sie relevante Inhalte. Vorteil für die Verlage: Die Besucher der Vereins-Website werden auf die redaktionellen Inhalte der Lokalzeitung aufmerksam gemacht und landen auf der Website des Verlags. Der Wochenspiegel in Saarbrücken bietet ein solches Webmaster-Tool für lokale Nachrichten an.

Steffen Büffel

Autor

Steffen Büffel berät Verlage und Redaktionen in den Bereichen Workflow, Crossmedia, Social Media und Online- Strategien.
E-Mail: steffen.bueffel@media-ocean.de
Internet: www.media-ocean.de

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