Wie aus Artikeln Videos werden
von Christina Quast
aus drehscheibe 02/2020
Lokalredaktionen produzieren hauptsächlich Texte und Fotos, während in sozialen Netzwerken besonders Videos gefragt sind. An dieser Stelle hilft Lumen5, das Artikel in Videos verwandelt, die für Social Media optimiert sind und auch auf der eigenen Website veröffentlicht werden können. Das Online-Tool lässt sich ohne Schnittkenntnisse und Bildmaterial verwenden, deshalb ist es gut für Lokalredaktionen geeignet, die eigene Artikel auch als Videos präsentieren wollen.
Text als Basis
Die Video-Produktion funktioniert bei Lumen5 nur mit Maus-Klicks und dem Drag-and-Drop-Prinzip, nachdem man sich per E-Mail oder Facebook registriert hat. Dann kann es mit dem „Create Video“-Button am oberen Rand des Dashboard losgehen. Als Basis für ein Video stehen folgende Optionen zur Wahl:
- „use your blog“, um einen online veröffentlichten Artikel zu verlinken
- „use a script“, um einen nicht veröffentlichten Text zu verwenden
- „use your media“, um eigenes Medien-Material in den angegebenen Datei-Formaten zu verarbeiten
Storyboard als Gerüst
Aus dem eingegebenen Artikel macht Lumen5 nun ein sogenanntes Storyboard mit einzelnen Szenen, die aus automatisch ausgewählten Textteilen und freiem Bildmaterial von Stock-Anbietern zusammengesetzt sind. Damit bietet das Online-Tool ein brauchbares Gerüst für ein Video, das man nun im Detail bearbeiten kann. Über die Leiste am linken Rand lässt sich nach Medien-Material wie Fotos, Videos, GIFs und auch Musik suchen, das man mit der Maus auf die gewünschte Szene in der rechten Spalte ziehen kann. Aber am besten verwenden Lokalredaktionen eigene Bilder und Videos, die sich über den Reiter „Uploads“ hinzufügen lassen, sodass es sich um lokales Material handelt, bei dem die Urheber- und Persönlichkeitsrechte geklärt sind. Um eigene Audio-Dateien zu nutzen, ist ein kostenpflichtiges Lumen5-Konto nötig. Am linken Rand finden sich auch die Buttons, um Design und Format des Videos zu ändern.
Szenen gestalten
Zusätzlich ist jede Szene in der rechten Spalte mit verständlichen Buttons versehen, um das automatisch generierte Video noch zu verfeinern. So kann man Szenen verschieben, hinzufügen, kopieren oder löschen. Auch der Ausschnitt des Medien-Materials, die Position des Textes und die Länge der Szene lassen sich mit wenigen Klicks definieren. Am Ende des Videos erscheint als Outro jeweils eine Szene mit den Quellenangaben für das genutzte Material und das eigene Logo. Das Video kann man jederzeit im Vorschau-Modus abspielen und schließlich auf mehreren Wegen online veröffentlichen: als Link, als Download oder direkt in dem Netzwerk, das beim Format eingestellt wurde.
Journalisten können Lumen5 kostenlos ausprobieren, aber für die professionelle Nutzungen in Redaktionen empfiehlt sich eine Version ab 29 Dollar pro Monat (etwa 26 Euro), die zusätzliche Funktionen bietet – zum Beispiel die Organisation der Video-Produktion in verschiedenen „Workspaces“ mit mehreren „Team Members“ und der Einsatz des eigenen Zeitung-Brandings.
Link
Hier geht’s zum Video-Tool: www.lumen5.com
Autorin
Christina Quast schreibt als freie Journalistin über digitale Tools und Themen. Sie gibt auch Seminare für Journalisten und ist seit Mitte 2018 für den Blog Journalisten-Tools.de verantwortlich.
Mail: mail@journalistentools.de
Internet: www.journalisten-tools.de
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