Interview

„Schaut her, greift zu!"

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Das Mindener Tageblatt ließ Plakate an 20 Orten im Verbreitungsgebiet anbringen. (Screenshot: Instagram/@pielbenjamin)
Das Mindener Tageblatt ließ Plakate an 20 Orten im Verbreitungsgebiet anbringen. (Screenshot: Instagram/@pielbenjamin)

Herr Piel, wie kamen Sie auf die Idee zur Plakataktion?

Nach der tendenziell zurückgezogenen Corona-Zeit war es uns wichtig, nach außen zu treten, präsent zu sein und unter die Leute zu kommen. Das sind wir mit einem Bündel an Maßnahmen angegangen. Wir haben zum einen unser gesamtes digitales Angebot für alle Printkunden geöffnet. Ziel war es, zu sagen: Schaut her, das ist unser Angebot, nutzt es gerne!

Es war lange Zeit ein Beschwerdegrund gewesen, dass die digitalen Produkte für Printkunden extra kosten. Das ist nun anders und darauf haben wir viele sehr positive Rückmeldungen bekommen. Mit der Plakataktion wollten wir im Stadtbild präsent sein. Es ging uns dabei weniger darum, ein Trägermedium zu bewerben als darum, unsere lokalen Themen ins Zentrum zu rücken und zu zeigen: Schaut her, diese relevanten Themen beackern wir – greift zu! Und schließlich haben wir auch neue Begegnungsformate geschaffen.

Welche?

Wir haben die Mindener Mediengespräche gestartet, ein Format, für das wir Journalisten zu Veranstaltungen nach Minden einladen, um einen Kontakt herzustellen zwischen Medienmachern und -nutzern. Zuletzt war Tagesthemen-Chefredakteur Helge Fuhst bei uns, bald wird es der ehemalige Spiegel-Afrikakorrespondent Bartholomäus Grill sein. Erstmals haben wir beim Altstadtfest unser Hoftor für Besucher geöffnet, Ende des Jahres planen wir eine Veranstaltung, die Protagonisten auf die Bühne holt, die in der Berichterstattung besonders viel Beachtung gefunden haben. Kontakt, Kontakt, Kontakt – das war und ist letztlich gerade ein wichtiger Punkt für uns!

Mit Klick aufs Bild gelangen Sie zum Instagram-Beitrag. (Screenshot: Instagram/@pielbenjamin)
Mit Klick aufs Bild gelangen Sie zum Instagram-Beitrag. (Screenshot: Instagram/@pielbenjamin)

Was zeigen die Plakate?

Die Plakate hingen an 20 Orten im Verbreitungsgebiet, vornehmlich Parkplätze von Supermärkten, um ein längeres Betrachten zu ermöglichen. Die Motive zeigten ein Schlagwort wie „Heimspiel“ und „Amtsschimmel“. Das „M“ der Wörter war wiedergegeben in Form unseres Logos. Darunter standen Ausschnitte von Themen, die mit diesen Schlagwörtern zu tun hatte. Die Botschaft war: So viele verschiedene Themen beackern wir, so spannend ist das – und so vielfältig! Die Plakate hingen in zwei Wellen – eine vor, eine nach den Sommerferien – für jeweils 14 Tage.

Wie kam die Aktion an?

Wir könnten uns durchaus vorstellen, so eine Aktion zu wiederholen, allein schon, weil es ein gutes Gefühl war, sichtbar präsent zu sein. Reaktionen aus der Leserschaft gab es kaum. Wir hatten allerdings erwartet, dass die Plakate in Zeiten der Angriffe auf Presse beschmiert und mit hässlichen Botschaften versehen würden. Das ist nicht passiert und hat uns gefreut.

Benjamin Piel

ist Chefredakteur des Mindener Tageblatts.

E-Mail: benjamin.piel@mt.de

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