„Viel Beratungsbedarf bei erneuerbaren Energien“
von Nina Sabo
Frau Weiten, worum geht es beim Projekt Energieberatung?
Ein Schwerpunkt unserer Pressearbeit ist die Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher zum Energiesparen und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Dafür sind wir auf bundesweiten Kampagnen, Online-Vorträgen und auf unseren Social-Media-Kanälen aktiv. Außerdem arbeiten wir eng mit Kolleginnen und Kollegen in den Verbraucherzentralen der Länder zusammen.
Was sind die Inhalte Ihres Projekts?
Die Energieberatung der Bundesverbraucherzentrale bietet das größte interessenneutrale Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland an. Bundesweit informieren mehr als 700 Energieberaterinnen und -berater zu den Themen Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Die Beratung läuft telefonisch, online, per Video, in einer unserer 900 Beratungsstellen in ganz Deutschland oder bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Hause ab. Dank staatlicher Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist ein Großteil der Beratung kostenlos bzw. kostet maximal 30 Euro.
Mit welchen aktuellen Anliegen kommen Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit auf die Verbraucherzentralen zu?
Konstante Nachfragethemen sind zum Beispiel Heizkosten- oder Stromabrechnungen. Seit 2021 geht es immer mehr um Fragen zu steigenden Energiepreisen und zum Heizungstausch, wenn etwa die alte Ölheizung ersetzt werden soll. Viel Beratungsbedarf gibt es auch zu staatlichen Förderprogrammen rundum erneuerbare Energie. Insbesondere das Thema Photovoltaik, sowohl beim Neubau als auch bei der Gebäudesanierung, spielt hier eine große Rolle. Für die lokale Berichterstattung ist es dabei wichtig, auf die Aktualisierung der verschiedenen Förderprogramme zu achten, etwa durch ein Abonnement vom KfW-Newsletter. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, ist eine deutsche Förderbank, die unter anderem energieeffizientes Bauen finanziell unterstützt. Für Leserinnen und Leser kann auch der Hinweis wichtig sein, dass Fördermittel immer vor einer geplanten Maßnahme beantragt werden müssen.
Energiepreiskrise, Klimakrise und der Krieg Russlands gegen die Ukraine – vor welchen Herausforderungen steht die Bundesverbraucherzentrale aktuell in der Energieberatung?
Unsere größte Herausforderung ist es zurzeit, der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Thematisch ist unsere Herausforderung, die Energiewende als starker Partner zu begleiten, den Verbraucherinnen und Verbrauchern die passenden Beratungsprodukte anzubieten und unsere Energieberaterinnen und -berater zu schulen.
Klimaaktivistinnen und -aktivisten fordern jetzt umso mehr den Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie. Wie wird sich die aktuelle Situation angesichts der geopolitischen Lage auf die Energieversorgung auswirken?
Aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse können wir zu diesem Zeitpunkt leider keine detaillierten Prognosen abgeben.
Was würden Sie Lokalredaktionen raten, die über Energiethemen berichten?
Besonders beim Thema Energiesparen bieten sich Servicebeiträge an. Sinnvoll ist es, die Leserinnen und Leser mit praktischen Tipps an die Hand zu nehmen – und davon gibt es jede Menge. Beim Thema Energieversorgung ist es wichtig, Zusammenhänge auf dem Energiemarkt stärker in den Blick zu nehmen: Warum kommt es zu Strompreiserhöhungen? Welche Möglichkeiten haben Verbraucherinnen und Verbraucher in solchen Fällen? Welche Investitionen lohnen sich im Rahmen einer energetischen Sanierung? Wie können auf Verbraucherebene Beiträge zur Klimawende geleistet werden? Oft sind es genau diese Fragen, die für den Einzelnen von Belang sind.
Was kann die Energieberatung der Bundesverbraucherzentrale Lokalredaktionen mit auf den Weg geben?
Wir verfügen über ein vielfältiges Angebot an Online-Vorträgen rundum das Thema Energie. Auf den Veranstaltungen bieten wir zum Beispiel Informationen zu Stecker-Solar, Wärmedämmung, Schimmel in Wohnräumen, zur Heizkostenabrechnung und zum Sparen von Strom- und Heizkosten. Auf unserer Website können sich alle Interessierten zu Veranstaltungen anmelden. Sie erhalten dort praktische Tipps, die sicher auch für Lokalredaktionen interessant sind.
Zum Nachören und Nachlesen
Das Presseteam vom Verbraucherzentrale Bundesverband twittert über Verbraucherpolitik und Energiethemen. Zu den Tweets.
Weitere spannende Umsetzungen und hilfreiche Tipps für den Redaktionsalltag finden Sie unter unserer Themenwoche Energie.
Veröffentlicht am
Kommentare
Einen Kommentar schreiben