„Wir waren gut vorbereitet"
von Cosima Grohmann
Das Süderländer Tageblatt erhält den diesjährigen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Kategorie Zeitgeschichte. Die drehscheibe sprach mit Lokalchef Stefan Aschauer-Hundt.
Herr Aschauer-Hundt, eine Serie über die Wiedervereinigung und das, obwohl Plettenberg mitten in Nordrhein-Westfalen liegt, welchen Anlass gab es?
Zunächst einmal natürlich die 20 Jahre Wiedervereinigung. Aber der eigentliche Anlass war die faktische 25-jährige Städtepartnerschaft zwischen Schleusingen in Thüringen und Plettenberg. Wir wollten sehen, was die Menschen, die diese Partnerschaft noch vor der Wende konspirativ gegründet hatten und sie 1990 in geordnete Bahnen lenken konnten, heute zum vereinigten Deutschland sagen.
Das heißt, Sie haben sich mit der Serienidee über die Grenzen Ihrer Region hinaus bewegt?
Richtig. Wir haben die Leute angeschrieben, die damals als Delegation von Schleusingen nach Plettenberg kamen. Die meisten von ihnen wohnen tatsächlich heute noch in Schleusingen. Dann haben wir uns einen Plan gemacht, Fragebögen zur Vorbereitung verschickt und in einer Woche alle Interviews geführt.
Hört sich nach aufwendiger Recherchearbeit an.
Ja, aber wir waren gut vorbereitet. Kurz davor hatte ich ein Seminar der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Zeitzeugen besucht und wollte das Gelernte gerne anwenden. Außerdem habe ich die Serie als Teil der Ausbildung für meinen Volontär konzipiert, der mich auf der Tour begleitet hat. Anhand der Serie konnte er als angehender Redakteur sehr gut lernen, wie wichtig die Vorbereitung und die Fragetechnik in einem Gespräch sind.
Gibt es schon Ideen für ein ähnliches Konzept?
Nein, das war eine einmalige Sache. Aber wir sind natürlich stolz über das Feedback seitens der Jury und unserer Leser.
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