„Wir wollen die Zukunft der Stadt mitgestalten"
von Stefan Wirner
Mit Handys und Laptops bepackt, ist die Lokalredaktion Hoyerswerda der Lausitzer Rundschau umgezogen – in ein Abrisshaus am Stadtrand. Die Redaktion beteiligt sich damit an der dreiwöchigen Aktion „AusZeit – Nachdenken über H.“, bei der unter Federführung der Kulturfabrik Hoyerswerda der demographische Wandel der Stadt thematisiert werden soll. Mit Themenlaboren, Ausstellungen und Konzerten soll in den kommenden Wochen herausgefunden werden, wie die Stadt lebenswert bleiben kann. Über das Projekt sprach die drehscheibe mit Redakteur Sascha Klein.
Warum beteiligt sich Ihre Redaktion an diesem Projekt?
Wir nehmen an dieser Aktion teil, um deutlich zu zeigen, dass wir als Medienhaus in der Region aktiv sind. Wir hoffen, dass wir die Zukunft der Stadt ein wenig mitgestalten können. Wir wollen ganz nah am Leser sein. Dahingehend haben wir auch unser Konzept modifiziert – mehr über Vereine, mehr über Menschen, mehr über die Region.
Sie sind am Wochenende in Ihre Interimsredaktionsräume eingezogen. Wie ist die Stimmung in dem Haus?
Es herrscht ein bisschen Aufbruchstimmung. Am Wochenende waren ein paar Hundert Gäste aus der ganzen Stadt hier im Haus. Die waren einfach neugierig, was die Kulturfabrik auf die Beine stellt und was hier geschieht. Wir sind froh, dass wir dabei sein können. Wir sitzen im Erdgeschoss und werden als Zeitung aufmerksam beäugt. Unsere ersten Eindrücke sind wirklich sehr positiv, die Leute sind sehr aufgeschlossen.
Wie sieht das in der Praxis aus? Sind Sie mit Ihrem kompletten Equipment umgezogen?
Wir haben unsere Laptops dabei, den Internetzugang bekommen wir gestellt. Wir schreiben und recherchieren in den drei Projekt-Wochen von hier aus. Wir berichten tagesaktuell, was hier in der „Platte“ geschieht und welche Ergebnisse dabei herauskommen.
Wie sehen die Arbeitsabläufe aus?
Wir arbeiten vor allem mit dem Telefon. Wir haben viele freie Kollegen, die täglich für uns schreiben. Die morgendliche Redaktionskonferenz hier im Haus unterscheidet sich kaum von der normalen Konferenz.
Übernachten Sie auch dort?
Wir werden sicherlich auch einmal eine Nacht hierbleiben – einfach weil wir erleben wollen, was hier nachts los ist. Darüber wird die Redaktion natürlich auch berichten. Außerdem soll es hier den schönsten Sonnenuntergang der Stadt geben.
Wie aufwendig war die Vorbereitung?
Vorbereitet hat vor allem die Kulturfabrik Hoyerswerda, die die gesamte Aktion leitet. Wir sind als ein Medienpartner ein Teil dieser Idee. Damit während der drei Wochen keine Anrufe verloren gehen, leite ich sie einfach auf mein Handy um. So kann die Rundschau auch weiterhin jeder erreichen.
Wo kann man online die Berichte über diese Aktion nachlesen?
Auf der Homepage der Lausitzer Rundschau gibt es auf der Hoyerswerda-Seite einen Link zur AusZeit. Dort zeigen wir unseren Usern, was in der Platte passiert. Zu finden sind dort alle Beiträge und Fotostrecken. Dort können sich die Leser über alle aktuellen Ereignisse informieren. Viele ehemalige Bürger Hoyerswerdas leben inzwischen im Raum Stuttgart oder München – frühere Lausitzer, die sehr genau darauf schauen, was in ihrer Heimat passiert.
Wie können Leser sich an der Aktion beteiligen?
Sie können die Projekte kommentieren und sich selbst mit Ideen einbringen. Wir können dann als Mittler funktionieren und ans Haus weitergeben, was unsere Leser vorschlagen. So sind auch diejenigen, die nicht dabei sein können, mittendrin im Geschehen.
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