Weser-Kurier

Atomrepublik Deutschland

von

Aus dem Weser-Kurier (Bremen) vom 24./25./26. Dezember 2010

Der Dreh

Zwei Redakteure besuchen Städte mit Atomkraftwerken und sprechen mit Anwohnern und örtlichen Politikern.

Die Umsetzung

In der Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken kommen oftmals gerade diejenigen nicht zu Wort, deren Leben am meisten davon beeinflusst wird: die Einwohner der Städte, in denen aktive Meiler stehen. „Wir haben uns gefragt, wie es den Menschen in diesen Orten geht und wie sie damit umgehen, dass sie in der Nachbarschaft eines AKWs wohnen“, sagt Lars Haider, Chefredakteur des Weser-Kuriers. Geplant wurde die Serie dann als eine Art Reisetagebuch. Zwei Redakteure, einer war im Norden und einer im Süden Deutschlands unterwegs, berichteten von ihren Besuchen in den Städten. Den einwöchigen Reisen ging eine Planungszeit von etwa zwei Wochen voraus, in denen die Routen festgelegt und Termine mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen vor Ort vereinbart wurden. Allerdings planten die Redakteure die Reise nicht minutiös – es blieb Platz für spontane Gespräche, um auf die jeweiligen Gegebenheiten reagieren zu können. So wurden einerseits die Vorteile dargestellt, wie die höheren Einnahmen der Gemeinden durch ein Atomkraftwerk. Andererseits kamen auch Atomkraftgegner zu Wort. Wichtig sei ebenfalls der Stil der Texte gewesen. „Dieses hoch emotionale Thema haben wir bewusst in der eher persönlicheren Sprache eines Reisetagebuchs aufgegriffen“, sagt Haider. „Ziel war, dem Leser einen neuen Einblick in ein Thema zu geben, über das viel geredet wird, aber über das man im Grunde recht wenig weiß.“ Insgesamt kam die Reportagereise so gut in der Leserschaft an, dass bereits weitere Geschichten dieser Art in Planung sind.

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