Über die eigene Erkrankung schreiben
von drehscheibe-Redaktion
Der Dreh
„Du hast Covid-19, eine potenziell tödliche Krankheit – dieser Gedanke macht etwas mit einem“, sagt Märit Heuer heute. Die Redakteurin der Walsroder Zeitung hat in einem Artikel darüber berichtet, dass sie sich mit Covid-19 infiziert hatte. Im Artikel gibt sie viel Privates preis. „Die Erfahrung war neu für mich. Klar schreibt man auch sonst hin und wieder mal eine Kolumne oder einen Bericht aus der eigenen Perspektive, aber sich in der Öffentlichkeit so verletzlich zu zeigen, das fiel mir nicht leicht“, sagt sie. „Bei uns im Lokalen ist man den Menschen ja nicht unbekannt. Ich musste also damit rechnen, dass nicht nur mein privates, sondern auch ein Großteil meines beruflichen Umfeldes mit dem Artikel tiefere Einblicke in mein Innenleben erhalten würde.“
Die Umsetzung
Als sie den Befund bekam, dachte sie nicht, dass ihre Geschichte berichtenswert sei. „Dann aber bekam ich immer mehr Symptome, und spätestens bei Herzrasen und Atemnot dachte ich: Verdammt, das ist kein Pappenstiel! Und ich wollte, dass andere in meinem Alter das auch wissen.“ Gut anderthalb Wochen hatte sie die Symptome und lag flach. Sie möchte, dass Menschen jedweden Alters eine Infektion nicht auf die leichte Schulter nehmen oder unterschätzen. „Meine Grundintention hinter dem Artikel war, zu sagen: Die Krankheit verläuft bei jedem Menschen anders, und wie es bei euch aussieht, wisst ihr erst, wenn ihr sie habt. Lasst es nicht drauf ankommen.“
drehscheibe-Tipp
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