Der Angst auf der Spur
von drehscheibe-Redaktion
Aus der Thüringer Allgemeinen (Erfurt) vom 24. Oktober 2013
Der Dreh:
Als in einem thüringischen Dorf das Gerücht umging, im Ort solle ein Asylbewerberheim für 500 Menschen entstehen, führte dies zu heftigen Diskussionen und zur Gründung einer Bürgerinitiative gegen das Heim. Elena Rauch, Redakteurin der Thüringer Allgemeinen, wollte sich selbst in dem Ort umsehen und die Stimmung in einer Reportage einfangen.
Die Umsetzung:
Die Redakteurin informierte sich zunächst auf der Website des Ortes und in den bereits existierenden Artikeln über die Bürgerinitiative. Dabei machte sie auch deren Hauptvertreter aus: den Gemeinderat und den Bürgermeister. Letzteren kontaktierte sie und bat um ein Treffen. „Er war sofort zu einem Treffen bereit. Die NPD hatte begonnen, das Thema für sich auszunutzen und im Ort auf Wählerfang zu gehen. Es war ihm wichtig, sich öffentlich von den Rechtsextremen zu distanzieren.“ Rauch traf sich zu einem mehrstündigen Gespräch mit dem Bürgermeister und weiteren Vertretern der Initiative und ließ sie ihre Sicht schildern. Im Anschluss ging sie mit dem Fotografen durch den Ort und befragte Anwohner. „Viele Menschen äußerten sich sehr abweisend oder gar nicht. Ich habe niemanden gefunden, der sich für das Heim aussprach“, sagt Rauch. Nach ihrem Besuch nahm sie Kontakt zu einem Pfarrerehepaar und einer anderen Bürgerinitiative auf, die sich für einen Austausch zwischen Politikern und Anwohnern bei dem Thema engagieren. Zudem fragte sie im Innenministerium nach, wie konkret die Pläne zum Bau des Heimes seien.
Veröffentlicht am
Kommentare
Einen Kommentar schreiben