Treffpunkt Heimat

Hintergrund Die Idee zur Aktion „Heimaturlaub“ entstand in der Lokalredaktion Menden der Westfalenpost (WP) schon vor einigen Jahren. „Das war in der Anfangszeit des mobilen Arbeitens, noch weit vor Corona“, erzählt Redaktionsleiter und Koordinator der Serie, Thomas Hagemann. „Wir wollten als Redaktion die Laptops einpacken und eine Woche lang die Zeitung von draußen machen, von ungewöhnlichen Orten aus.“

Umsetzung Die Redakteurinnen und Redakteure treffen sich in einer ausgewählten Woche von Montag bis Freitag jeden Morgen an einem anderen Ort im Verbreitungsgebiet. „Hier bauen wir unser WP-Zelt und das Equipment auf, und los geht’s“, sagt Hagemann. Dann berichtet man über die jeweiligen Standorte und die Menschen, die damit in Beziehung stehen. „Wir haben schon jede Menge Orte besucht“, erzählt Hagemann weiter. „Etwa das Justizvollzugskrankenhaus in Fröndenberg, wo damals auch der Entführer Degowski behandelt wurde.“ Andere Orte waren das Freibad, der Segelflugplatz oder ein Bauernhof. „Dort lernten die Kollegen, wie man Schafe schert, das war ein Kracher im Netz“, schmunzelt Hagemann. In diesem Jahr lautet das Motto: „Unternehmen in der Region“. „Wir wollen einen Wohnwagen-Verleih besuchen, ein Geschäft für Tiefkühlprodukte als coolen Arbeitsplatz im Sommer, den Kiosk am Ruhrtal-Radweg und andere, die sich um Sommer, Urlaub und Freizeit drehen.“ Dabei sollen immer Geschichten mit Menschen im Mittelpunkt stehen. Die Beiträge gehen zuerst online raus, auch Videos und Podcasts werden produziert. Am nächsten Tag erscheinen die Geschichten im Blatt.

Aufwand „Inzwischen haben wir darin einige Routine“, betont Hagemann. „Wir sammeln vorab die Ideen, welche Orte wir besuchen könnten. Das allerdings wird zunehmend schwieriger, weil wir schon viele besondere Orte besucht haben. Es gibt viel zu telefonieren.“ Unterwegs sind dann alle Kolleginnen und Kollegen, die am jeweiligen Tag Dienst haben, meist fünf bis sechs Leute, und das Marketing sorgt für den Rahmen. Produziert werden jeden Tag fünf Lokalseiten, vier für Menden, eine für Fröndenberg.

Fazit „Die Aktion kommt bei der Leserschaft sehr gut an“, sagt Hagemann. „Und für uns ist es die wohl ungewöhnlichste und abwechslungsreichste Woche im Jahr.“

drehscheibeTipp

Die Redaktion macht eine Leserumfrage und bittet um Hinweise, welche besonderen Orte der Region einmal vorgestellt werden sollten. Daraus entsteht eine spannende Heimatserie.