Porträt einer Minderheit
von drehscheibe-Redaktion
Aus der Allgemeinen Zeitung vom 10. März 2015
Der Dreh:
Neli Mihaylova, Volontärin der Allgemeinen Zeitung, wollte schon lange über Sinti und Roma schreiben: „Das Thema ist kaum in den Medien, und wenn, dann nur negativ.“ Als sie auf eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes stieß, derzufolge jeder dritte Deutsche Sinti und Roma als Nachbarn ablehnt, war der Zeitpunkt gekommen. „Ich wollte die Gegenseite zeigen: Sinti und Roma, die in der Gesellschaft integriert sind“, sagt die Volontärin.
Die Umsetzung:
Als gebürtige Bulgarin versuchte Mihaylova zunächst, Sinti mit bulgarischen Wurzeln zu finden – vergebens. Erfolgreicher war sie bei der Stadt Mainz, die ihr den Kontakt zu einem Sinto vermittelte. Nach anfänglicher Skepsis war der angehende Pastor bereit, die Journalistin zu treffen. „Er sprach viel über die Diskriminierung in Deutschland“, sagt die Volontärin. Zudem traf sie den Dirigenten der Roma-und-Sinti-Philharmoniker aus Frankfurt, einen Rom aus dem Kosovo. „Er ist ein erfolgreicher Musiker und verkörperte gewissermaßen die Gegenseite“, sagt Mihaylova. Außerdem interviewte sie den stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und eine Anthropologin, die den Antiziganismus in Deutschland erforscht. Mihaylovas Treffen mit dem Pastor und dem Dirigenten bildeten den Aufmacher. Die anderen beiden Interviews erschienen als separate Texte auf der Seite. Ein Infokasten erklärte die Unterschiede zwischen Sinti und Roma.
Veröffentlicht am
Kommentare
Einen Kommentar schreiben