Ungewisse Zukunft
von Max Wiegand
Idee
Menschen mit negativem Asylbescheid müssen schneller abgeschoben werden – das hört und liest man derzeit aus vielen Richtungen. Doch wie ergeht es eigentlich denjenigen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde? Mit dieser Frage wollte sich Sandra Dorn, Reporterin der Neuen Osnabrücker Zeitung, auseinandersetzen. So kam sie in Kontakt mit einem Georgier, der ihr nicht nur von seiner Reaktion auf die Ablehnung des Gesuchs als politischer Geflüchteter erzählte, sondern auch über die derzeitige politische Situation in seiner Heimat aufklärte.
Recherche
„Meine Suche nach einem Gesprächspartner hatte sich zuvor als schwierig erwiesen“, erzählt Dorn. Viele der von ihr kontaktierten Personen hätten Berührungsängste gehabt, sorgten sich etwa vor Konsequenzen, die ein Artikel über sie mit sich bringen könnte. Über die Caritas gelangte sie dann an den georgischen Mann. Dieser sei wiederum sehr offen gewesen, wollte sich auch über die Situation in Georgien äußern, erzählt die Reporterin. Dorn traf sich mit ihm sowie mit zwei Mitarbeiterinnen der Caritas zu einem zweistündigen Gespräch. „Mich interessierte unter anderem, was ihn und seine Familie bewog, ihre Heimat und ihr soziales Umfeld zu verlassen und wie sie nun mit der Ablehnung in Deutschland umgehen", erklärt Dorn. Mit den Caritas-Mitarbeiterinnen sprach sie anschließend noch über die Chancen der Familie, doch noch angenommen zu werden und über die rechtliche Lage.
Umsetzung
Im Artikel gibt Dorn zunächst wieder, wie viele abgelehnte Asylbewerber es derzeit in Osnabrück gibt. Anschließend erzählt sie die Geschichte des Mannes, der sich in seiner Heimat unter anderem als Youtuber für einen pro-europäischen politischen Kurs engagierte und deshalb bedroht worden sei. In einem zusätzlichen Infokasten erläutert Dorn außerdem, dass die Einstufung Georgiens als sicheres Herkunftsland auf Kritik stoße. Erst kürzlich seien etwa die Rechte queerer Menschen stark eingeschränkt worden. Der Artikel wird durch ein Foto des Georgiers von NOZ-Fotograf André Havergo ergänzt.
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