Wenn es dunkel wird
von drehscheibe-Redaktion
Der Dreh
In Katastrophenfilmen bedeutet es meist absolute Höchstspannung: Die Energieversorgung bricht zusammen. Doch welche Auswirkungen hätte ein Blackout tatsächlich auf die Region? Katrin Simoneit, Redakteurin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) ging dieser Frage nach. „Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt mit urbanen Verschwörungstheorien beschäftigt, es gab eine Zeit, in der ein allumfassender Stromausfall ein großes Thema im Internet war“, erzählt sie. „Das wollte ich lokal herunterbrechen und herausfinden, ob ein Blackout tatsächlich diese drastischen Einschnitte nach sich ziehen würde, die im Internet und Volksmund beschworen werden.“
Simoneit recherchierte zunächst, welche Bereiche heute vom Strom abhängig sind und wann es in den letzten Jahren Stromausfälle in Deutschland gegeben hat. Außerdem sprach sie mit dem Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalens, um sich das Stromnetz näher erklären zu lassen. Neben diesen technischen Aspekten widmete sich Simoneit auch dem Phänomen der sogenannten Prepper. „Das hat mir sehr geholfen, die Ausmaße der menschlichen Angst vor solchen Vorfällen zu verstehen“, sagt sie.
Die Umsetzung
Simoneit geht von einem Notfallplan aus, den eine Stadt aus der Region für einen möglichen Blackout ausgearbeitet hat. Auch einen Prepper aus der Region lässt sie zu Wort kommen. Tipps zur Vorsorge für einen Stromausfall, die Simoneit vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) erhielt, verleihen dem Artikel zusätzlich Service-Charakter. „Das BBK war bei der Recherche sehr hilfreich – Flyer im Internet, Erklärvideos und kurze Gespräche haben mir sehr geholfen.“
Reaktionen
„Es traten sehr schnell die Verschwörungstheoretiker auf den Plan, und es entbrannten einige Diskussionen. Besonders die lokale Ebene hat viele Leser und Leserinnen fasziniert – wie die Heimatstadt auf eine Katastrophe reagiert, interessierte die Menschen schon vor Corona“, sagt Simoneit.
Mehr spannende Umsetzungen zum Thema Infrastruktur finden Sie in der nächsten Ausgabe der drehscheibe (6/2020).
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