Wenn Inseln versinken
von drehscheibe-Redaktion
Aus dem Ostholsteiner Anzeiger (Eutin) vom 14. Februar 2012
Der Dreh
Ein Redakteur erforscht, wie ein Fluss durch Menschenhand verändert wird und welche Probleme es verursacht.
Die Umsetzung
Die Schwentine, einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins, hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Der Wasserstand in den Seen, die die Schwentine durchfließt, ist angestiegen – und Schuld trägt der Mensch. Michael Kuhr, Redakteur des Ostholsteiner Anzeigers, ist Angler und steht im regen Austausch mit Fischern. „Ich habe mit älteren Menschen gesprochen, die aus eigenem Antrieb die Wasserstände messen“, sagt Kuhr. „Sie haben mir erzählt, dass Anlieger der Schwentine ihre Grundstücke durch die Auffüllung mit Bauschutt oder Gartenabfällen deutlich vergrößert hätten – ohne Genehmigung. Das ist Land, das dem Fluss zur besseren Fließgeschwindigkeit nun fehlt.“ Rund 30 Anlieger sollen dem Fluss in der Gemeinde Malente so in den letzten Jahren etwa 2.000 Quadratmeter Fläche genommen haben. Durch die Verengung staut sich das Wasser der oberläufigen Seen auf. Kuhr hat sich den Zustand des Flusses angesehen, ist selbst viele Kilometer des Ufers abgelaufen oder mit dem Boot entlanggefahren. Er sprach auch mit dem Wasser- und Bodenverband und der Kreiswasserbehörde. Das nahm etwa eine Woche in Anspruch. Die Berichterstattung zeigte direkte Wirkung. Der Wasser- und Bodenverband Schwentine ist auf der Suche nach Fördergeldern und will ein Frühwarnsystem aufbauen, mit dem sich Bürger im Internet über die Wasserstände informieren können.
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