Wo Frauen systematisch fehlen
von Josephine Macfoy
Eine Redakteurin der Bayerischen Rundschau sammelt Daten zur Rolle von Frauen in der Kommunalpolitik. Daraus werden anschauliche Grafiken. Für die Analyse kommen Akteurinnen zu Wort.
Idee
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Landkreis Kulmbach ist weiblich. Demgegenüber sind Menschen in politischen Gremien allerdings zu drei Vierteln männlich. Warum sind Frauen auch heute noch so stark unterrepräsentiert? Dem ist die Redaktion der Bayerischen Rundschau aus Kulmbach nachgegangen. Redakteurin Christine Fischer hat das Thema gemeinsam mit anderen Kolleginnen über mehrere Jahre begleitet. „Gerade nach Wahlen haben wir immer wieder nachgefasst“, sagt die Redakteurin.
Konzept
Einen Rahmen für die Berichterstattung lieferte die von Redaktionsleiter Martin Kreklau ins Leben gerufene Beitragsserie „*innen-Ansichten“. In der Serie werden verschiedene Aspekte der Situation von Frauen in der Gesellschaft beleuchtet. Es geht etwa um die Lage von Frauen im Beruf, um Gewalt gegen Frauen oder eben um ihre Rolle in der Politik. Fischer steuerte eine umfangreiche Datenrecherche bei, die den Frauenmangel in der Kommunalpolitik als strukturelles Problem zeigt. Für den Beitrag hat Fischer nicht nur Zahlen, sondern auch Lebenserfahrungen zusammengetragen. In zehn Telefoninterviews hat die Redakteurin mit Politikerinnen auf unterschiedlichen Ebenen gesprochen, von der Einsteigerin bis zu Frauen mit jahrzehntelanger politischer Erfahrung. Auch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises trug ihre Analyse zum Stück bei. Anschaulich aufbereitet hat alles schließlich die Grafik-Abteilung.
Reaktionen
Dass die Redaktion sich dem Frauenmangel so umfassend gewidmet hat, sei gerade in der Kommunalpolitik, die um Frauen wirbt, sehr positiv aufgenommen worden. „Die Berichterstattung hat die hohe Relevanz des Themas zusätzlich gestärkt“, sagt Fischer.
Link: zur Serie „*innen-Ansichten“
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