Inklusion

23.11.2015–25.11.2015

Redaktionskonferenz 23. bis 25. November 2015 in Warendorf

Inklusion: Ganz normal, oder was? Das Thema Behinderung in der Lokalberichterstattung

Ausschnitt des Flyers
Mit einem Klick aufs Bild gelangen Sie zum Flyer als PDF

Redaktionskonferenz für Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten von Tageszeitungen


Inklusion ist ein gesellschaftspolitisches Mega-Thema. Sie wird dennoch gern vergessen – sowohl in der Kommunalpolitik wie auch in der Berichterstattung. Tagtäglich kommt es in Deutschland zu absurden Fällen wie dem, dass ein 13-jähriger Gymnasiast die Mädchentoilette benutzen muss, weil es kein Jungs-Klo an der Schule gibt, das breit genug für seinen Rollstuhl wäre. Oder der Fall, dass bei einer Innenstadtsanierung die neuen Straßenlampen, eine hinter der anderen, auf dem Blinden- Leitsystem gebaut werden.

Die Vereinten Nationen haben 2006 die Behindertenrechtskonvention beschlossen. Menschen mit Behinderungen sollen gleichberechtigt am Alltag teilnehmen können. In Deutschland ist die Konvention seit 2009 in Kraft. Wie Gutachten und Prüfberichte zeigen, ist seither nicht viel geschehen. Aber was passiert, wenn Kinder mit Behinderungen ihr Recht einklagen, auf die Regelschule zu gehen? Sind Rathäuser und Ämter barrierefrei? Inwiefern öffnen sich die Leistungsgesellschaft und der Arbeitsmarkt für Menschen mit Beeinträchtigungen?

Wenn Medien über Menschen mit Behinderungen berichten, agieren sie oft ungeschickt bis verletzend. Dann heißt es: „Sie meistert tapfer ihr Schicksal.“ „Man sieht ihm seine Behinderung gar nicht an.“ Oder: „Sie ist an den Rollstuhl gefesselt.“ Gleichberechtigte Teilhabe ist ein schwieriges Feld, Konflikte sind vorprogrammiert. Die Redaktionskonferenz steckt das Themenfeld ab, analysiert die Hintergründe und gibt Handreichungen für den Redaktionsalltag..

Hier gibt es den Flyer als PDF.

Arbeitsgruppen

AG 1: Barrieren vor der Haustür

Barrierefreiheit meint nicht nur, dass Treppen durch Aufzüge ersetzt werden. Barrierefrei meint, dass Menschen mit und ohne Behinderungen in allen Lebensbereichen an allen Angeboten teilhaben können, wenn sie es wollen. Und sie sollen dazu willkommen sein. Ist dieses Ziel in Sichtweite? Wie erleben die Menschen in den Städten und Gemeinden diesen Prozess, in den Schulen, in der Arbeitswelt, im öffentlichen Leben? Machen wir eine Bestandsaufnahme, finden wir Formen und Formate zur Darstellung!

AG 2: Barrieren in der Sprache

Behindert – gehandicapt – eingeschränkt. Im Alltag der Redaktionen ist der richtige Sprachgebrauch im Umgang mit dem Thema „Behinderung“ schwierig. Vor lauter politischer Korrektheit stehen wir vor sperrigen Überschriften und kraftlosen Beschreibungen. Welche Formulierung ist beleidigend oder sogar entwürdigend? Wie nehmen Betroffene die veröffentlichte Sprache wahr? Die Arbeitsgruppe sucht nach treffenden Begriffen und Unterscheidungen. Ziel ist die Erstellung eines Leitfadens als Hilfestellung für die tägliche Arbeit.

AG 3: Barrieren in den Köpfen

Inklusion ja, aber bitte nicht in meiner Schule – wo Menschen mit Behinderung ihr Recht einfordern, am alltäglichen Leben teilzunehmen, kann Streit entstehen. Die Arbeitsgruppe benennt die größten Konfliktlinien im gesellschaftlichen Miteinander, geht Ursachen auf den Grund und analysiert die Rolle der Lokalredaktion im Spannungsfeld zwischen Inklusionsgegnern und -befürwortern. Daraus entsteht ein Themenkatalog, der erschließt, wo Mehrheiten Minderheiten ausgrenzen. Ein Wegweiser, um das Thema Inklusion im Lokalen verankern und verorten zu können.

 

Veranstalter
Bundeszentrale für politische Bildung / bpb
Fachbereich Multimedia / Journalistenprogramm und deren Projektteam Lokaljournalisten (PLJ)

Seminarleitung
Christina Knorz,
Nordbayerischer Kurier, Bayreuth

Arbeitsgruppenleitung
AG 1: Peter Taubald, Madsack Heimatzeitungen, Hannover
AG 2: Lutz Bernhardt, Grenz-Echo, Eupen, Belgien
AG 3: Ralf Schäfer, Schwäbische Zeitung, Friedrichshafen

Dokumentation
Volker Dick, der textkomplize, Gummersbach

Zielgruppe
Das Seminar richtet sich vor allem an Lokalredakteurinnen und Lokalredakteure sowie feste freie Journalistinnen und Journalisten von Tageszeitungen.

Konzept
Dieses Seminar der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb ist als Redaktionskonferenz konzipiert. In drei Tagen hören die Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten Vorträge, diskutieren mit Expertinnen und Experten und bringen eigene Erfahrungen aus der Tageszeitung ein. In den Arbeitsgruppen erarbeiten sie praxisnahe Konzepte. Die Redaktionskonferenzen sind neben den Modellseminaren ein wichtiger Bestandteil des Lokaljournalistenprogramms der bpb.

Kosten
Die Seminargebühr beträgt im Normalpreis 80 Euro, für drehscheibe-Abonnenten 60 Euro. Sie ist am Anreisetag zu bezahlen. Die Verpflegungs- und Übernachtungskosten übernimmt der Veranstalter. Fahrtkosten werden nicht erstattet.

Tagungsort
LVHS Freckenhorst
Am Hagen 1
48231 Warendorf
Tel +49 (0)2581 94 58-0
Fax +49 (0)2581 94 58-238
lvhs-freckenhorst@bistum-muenster.de

Tagungsorganisation
Alexandra Richrath
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
FBE – Multimedia/Journalistenprogramm
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Tel +49 (0)228 99515-547
Fax +49 (0)228 99515-498
alexandra.richrath@bpb.de

Noch Fragen zum Seminarinhalt?
Berthold L. Flöper
floeper@bpb.de
www.bpb.de/lokaljournalistenprogramm
www.drehscheibe.org

Ort: Warendorf

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