70 Jahre WAZ auf 80 Seiten
von Katharina Dodel
Wie wurde Zeitung vor 70 Jahren gemacht? Und wie heute? Wie arbeitet eine Redaktion? Und wie sieht die Zukunft der Zeitung aus? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in 80 Seiten Sonderbeilage, mit der sie ihren 70. Geburtstag feiert. Darin werden Leser und Mitarbeiter der WAZ und deren Anekdoten vorgestellt. Außerdem gibt die Zeitung Einblicke in eine Zeit, als es noch keine Computer und High-Tech-Druckmaschinen gab.
Viel Nostalgie
Am 3. April 1948 war vom Interzonenverkehr die Rede, vom Marshall-Plan und vom Neubeginn, dem Neubeginn einer Zeitung, die an diesem Tag zum ersten Mal erschienen ist: In ihrer Sonderbeilage zeigt die WAZ die erste Titelseite ihrer 70-jährigen Geschichte. Um Rückblick geht es auch in den nachfolgenden Seiten der Jubiläumsausgabe, so fassen Redakteure den Beginn der WAZ zusammen und porträtieren die Gründer Erich Borst und Jakob Funke. Wie Zeitung früher gemacht wurde, weiß auch Franz Czerny, der die WAZ bis zu seinem Ausscheiden 1989 mit prägte. Er ist der Vor-Vor-Vorgänger von Alexander Marinos, dem stellvertretenden Chefredakteur der WAZ. In einem Gespräch unterhalten sich beide über ihre Position und die Zeitung von damals und von morgen. Eine Redakteurin, die die Anfangsjahre der WAZ ebenfalls bestens kennt, ist Felicitas Kapteina. Sie war die erste WAZ-Redakteurin und spricht im Interview mit jüngeren Kolleginnen über weibliche Pionierarbeit, über Familie und die Leidenschaft für den Journalismus.
Das ist die Zukunft
Auf Rückblick folgt Ausblick: Volontäre erzählen in der Sonderausgabe, warum sie Redakteure werden wollen, was den Job heutzutage ausmacht und welche Anforderungen an sie gestellt werden. Auch deren potenzielle Leser kommen zu Wort: Kinder malen, was sie mit Zeitung verbinden.
Wünsche zum Geburtstag
Nicht nur Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und einige andere sprechen ihre Geburtstagswünsche aus, sondern auch die Chefs der Zeitung selbst: „Ich wünsche mir aber auch, dass wir neue Produkte für spezifische Zielgruppen entwickeln, etwa für Sportfans oder Kulturinteressierte. Vielleicht gibt es sogar mal eine Studenten-WAZ“, sagt Chefredakteur Andreas Tyrock. Julia Becker, Verlegerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, wünscht sich, „dass wir mit unseren journalistischen Digitalangeboten endlich auch Geld verdienen und damit guten Journalismus auch im Netz sichern können“. Im Doppelinterview am Anfang der Ausgabe sprechen sie über Nachrichten in schnelllebiger Zeit, über die Zukunft des Redakteursberufs und die Stellung der WAZ in der Funke Mediengruppe.
Die Macher der Zeitung
In der Sonderausgabe gewährt die WAZ tiefe Einblicke in die tägliche Arbeit und stellt den Redaktionsalltag von frühmorgens bis spätabends vor. Die Menschen, die für den reibungslosen Ablauf sorgen, werden ebenfalls porträtiert: zum Beispiel Edmund Weidenbach. Er führt Leser-Gruppen seit zwölf Jahren durch das Druckhaus in Essen. Redakteure von damals und heute schildern ihren Arbeitsablauf, sprechen über ihre bewegendsten Geschichten oder ihre peinlichsten Patzer.
Persönliche Geschichten
Ein außergewöhnlicher Heiratsantrag, Seiten als Klopapier oder eine besondere Reise: Zeitungen sind für Leser nicht nur Nachrichtenquellen und Unterhaltungsmedium – sondern manchmal auch Gebrauchsgegenstände, Glückslieferanten und Liebesboten. WAZ-Leser berichten, wie sie den Partner, den Beruf oder die Reise ihres Lebens fanden.
Zum Doppelinterview mit Verlegerin Julia Becker und Chefredakteur Andreas Tyrock
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