Best Practice

54 Kilometer weit, bei fast jedem Wetter

von

(Foto: Screenshot Badische Zeitung)
(Foto: Screenshot Badische Zeitung)

Idee 

Seit der Pandemie sind in den Städten immer mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. Viele fahren mit dem Drahtesel auch regulär zur Arbeit. Auf dem Land dominiert dagegen das Auto als zentrales Fortbewegungsmittel. Reinhold John, freier Reporter der Badischen Zeitung aus Freiburg, hat Menschen getroffen, die sich anders eingerichtet haben und im Kaiserstuhl mit dem Rad pendeln.

Umsetzung

Anlass der Recherche war die Beobachtung, dass auch im Kaiserstuhl Menschen über weite Strecken radfahren. Um die Hintergründe der bemerkenswerten körperlichen Anstrengung zu erfahren, hat John die Radler einfach angesprochen. Drei haben sich bereiterklärt, ihm bei einem Termin mehr über ihre Nutzung des Fahrrads zu erzählen. Mitgemacht hat etwa ein sportlicher 60-Jähriger, der seit 40 Jahren bei fast jedem Wetter mit dem Rennrad von A nach B fährt und dabei täglich rund 54 Kilometer zurücklegt. Um das durchzuhalten, isst der Mann um die 1600 Kalorien zusätzlich pro Tag. Außerdem hat John ein radbegeistertes Ehepaar im gleichen Alter zu Hause besucht und erfahren, dass die Frau den Sport als Ausgleich zur Büroarbeit empfindet. Ihr Mann begleitet sie zuweilen aus Spaß. Um nicht die Kondition zu verlieren, halten sich beide im Winter mit einem Heimtrainer fit.

Auch die Herausforderungen beim Pendeln über Land hat Reinhold John abgefragt. So erfuhr er, dass vor allem rücksichtslose Autofahrerinnen und Autofahrer und rutschige Straßen ein Sicherheitsrisiko darstellen. Damit hat John den Bürgermeister Vogtsburgs konfrontiert, der ihm einen Einblick in den geplanten Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur gab. Die Klimaschutzmanagerin der Stadt Breisach kommt ebenfalls zu Wort und berichtet von Duschen im Rathaus, die das Radfahren zur Arbeit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiver machen sollen.

Hintergrund

Das Pendeln mit dem Fahrrad ist kein klassisches Landthema. Gerade deshalb hat John es gewählt. Hauptamtlich leitet der Umweltexperte die Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt im Erzbischhöflichen Ordinariat. Diese koordiniert Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Erzbistum Freiburg. In seinem Hauptberuf nimmt John durchaus Interesse am Fahrrad als Fortbewegungsmittel für das Land wahr. „Allerdings haben viele Menschen Vorbehalte“, sagt er. Sein Beitrag sollte aufklären und anregen, sich tiefergehend mit dem Fahrrad als Option für ihren Arbeitsweg auseinanderzusetzen.

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Reinhold John

ist Reporter der Badischen Zeitung.

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