Zahlen & Fakten
von Nick Käseberg
Soziale Ungleichheit drückt sich auch in nüchternen Zahlen und Fakten aus. Ein paar Beispiele, die Anlass geben können für eine Berichterstattung im Lokalen.
Obdachlos
417.000 Obdachlose gab es im Jahr 2020 in Deutschland. Das gab die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) im Dezember 2021 bekannt. Hier geht es zum Bericht der BAGW.
drehscheibeTipp: Ein Reporter oder eine Reporterin hält Kontakt zu einem Obdachlosen, begleitet ihn und berichtet über sein Leben.
Armutsgrenze
Wer in Deutschland im Jahr weniger als 14.076 Euro verdient, gilt als armutsgefährdet. Die letzte Erhebung von 2020 zeigt, dass demnach 18,5 Prozent der deutschen Bevölkerung armutsgefährdet sind. Die Armutsgefährdungsquote bei Menschen unter 18 Jahren liegt bei 19 Prozent. Diese Zahlen wurden von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegeben. Hier geht es zur Erhebung.
drehscheibeTipp: Selbstversuch. Einen Monat lang lebt ein Redakteur mit 1.173 Euro und bezahlt davon alles: Miete, Nahrung, etc. Auf einem Redaktionsblog berichtet er regelmäßig über die Veränderungen in seinem Leben.
Arbeitslos durch fehlende Bildung
Deutsche mit niedrigem Bildungsstand (Haupt-/Realschulabschluss) hatten im vierten Quartal 2021 eine Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent. Deutsche mit hohem Bildungsstand (Universitäts-/Hochschulabschluss) hatten im selben Zeitraum dagegen eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent. Das gab das statistische Amt der Europäischen Union heraus. Hier geht es zur Datenübersicht von Eurostat.
drehscheibeTipp: Gespräch mit Schülerinnen und Schülern: Wissen sie, wie wichtig ein Schulabschluss etc. ist? Welche Zukunftspläne haben sie?
Arbeitslosenquote
Im April 2022 gab es in Deutschland rund 2.309.000 Arbeitslose Menschen. Das sind 462.000 weniger als im Jahr zuvor. Das gibt die Agentur für Arbeit im Bericht „Arbeitsmarkt Kompakt“ heraus. Hier geht es zum Bericht. (S. 5)
drehscheibeTipp: Nachgefragt bei der Agentur für Arbeit: In welchen bereichen gibt es in der region offene tellen? Warum lassen sich Arbeitslose schwer dorthin vermitteln?
Vermögensverteilung
2020 hielt das reichste Prozent der deutschen Privathaushalte 35,3 Prozent des gesamten Nettovermögens Deutschlands. Dabei lag das durchschnittliche Nettovermögen dieses Prozents bei 1.330.000 Euro. Das Prozent mit dem niedrigsten Nettovermögen Deutschlands hatte 2020 wiederrum ein durchschnittliches Negativ-Vermögen von -22.260 Euro. Diese Zahlen gab das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin bekannt, nachdem es eine neue Stichprobe im Bereich hoher Vermögen durchgeführt hat. Hier geht es zur Studie.
drehscheibeTipp: Reiche und arme Stadtteile im Vergleich: Wie sieht jeweils die Infrastruktur aus?
Rente
Zahlt man 40 Jahre in die Deutsche Rentenversicherung ein, erhält man derzeit 1.338,80 Euro Bruttorente, das sind rund 950 Euro netto. Wie man seine Rente berechnet und welche Rente man unter welchen Konditionen erhält zeigt die deutsche Rentenversicherung. Hier geht es zur Website der Rentenversicherung.
drehscheibeTipp: Rentner in Armut – eine Reportage. Wie kommen ärmere Rentner mit dem Geld klar, vor allem in Zeiten steigender Preise?
Sozialleistungen
2020 gab Deutschland erstmals mehr als ein Drittel des gesamten Bruttoinlandsproduktes für Sozialleistungen aus. Das sind rund 1,19 Billionen Euro. Die Tendenz der Ausgaben soll in den kommenden Jahren steigen. Das und viele weitere Daten und Fakten, rundum das Thema soziale Ungleichheit, berichtet der Sozialatlas der Heinrich-Böll-Stiftung. Hier geht es zum Sozialatlas 2022. (S. 16)
drehscheibeTipp: Wie viel Geld hat die Kommune in den vergangenen Jahrzehnten für Sozialleistungen ausgegeben? Wie ist die Tendenz? Eine Übersicht.
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