Gelungene Integration sichtbar machen
von Emely Hofmann
Von Willkommenskultur und Angela Merkels „Wir schaffen das“ war zuletzt nicht mehr viel zu spüren. Viele haben die Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre für gescheitert erklärt und sich für mehr Abschiebung und Abschottung ausgesprochen. Es gibt aber auch immer wieder Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass Integration gelingen kann. So eine Geschichte kommt zum Beispiel aus der Stadt Rüsselsheim, wo Engagement und gemeinsames Miteinander vorgelebt werden. Redakteurin Claudia Kabel von der Frankfurter Rundschau war dort und hat mit Ehrenamtlichen und Geflüchteten gesprochen.
Idee
„Integration und Flüchtlingspolitik sind Schwerpunktthemen der Frankfurter Rundschau. Im vergangenen Jahr hat unsere Chefredakteurin etwa den Bürgermeister von Rüsselsheim zu dem Thema interviewt“, erzählt Kabel. „So ist die Idee entstanden, in Rüsselsheim nachzuforschen, wieso die Integration dort zu funktionieren scheint“, erinnert sich die Redakteurin.
Recherche
Kabel hat sich zunächst die Webseite der Stadt angeschaut. „Dort waren bereits viele Informationen über Geflüchtete in Rüsselsheim zu finden“, erzählt die Redakteurin. Erster Ansprechpartner für sie war aber die Pressestelle der Stadt. „Ich habe angefragt, ob sie mir Ehrenamtliche, Initiativen oder Angestellte bei der Stadt vermitteln könnten. So bin ich auf den Fachbereichsleiter gekommen, der für die Unterbringung und Betreuung Geflüchteter zuständig ist“, fährt Kabel fort. Von ihm konnte sie wichtige Informationen und Zahlen zu den Geflüchteten in Rüsselsheim bekommen. Auch eine Liste mit unterschiedlichen Adressen und Personen, die sich für Integration engagieren, wurde der Redakteurin bereitgestellt. „Das Schwierigste war dann, einen gemeinsamen Termin zu finden, da ich alle Akteure an einem einzigen Tag in Rüsselsheim besuchen wollte“, erinnert sich Kabel. Mit etwas Geduld klappte das. Vor Ort hat sie mit dem Fachbereichsleiter gesprochen und einer Grundschullehrerin die Deutschkurse gibt, Ehrenamtliche bei einem Spendenlager und einer Suppenküche besucht. Dabei ist Kabel auch immer wieder auf Geflüchtete selbst getroffene und konnte so mit ihnen ins Gespräch kommen. „Alle waren sehr auskunftsfreudig. Das positive Bild aus dem Interview, wie die Stadt Rüsselsheims mit Geflüchteten umgeht, konnte bestätigt werden“, erzählt Kabel. Sie geht in dem Artikel außerdem auf die unterschiedlichen Strömungen und Entwicklungen von Zuwanderung in Rüsselsheim ein.
Umsetzung
„Der Artikel ist in der Rubrik ‚Mittendrin‘ erschienen. Das ist eine Doppelseite, die Schwerpunktthemen beleuchtet“, erklärt die Redakteurin. Die zahlreichen Fotos wurden von den Fotografen Michael Schick und Rolf Oeser von der Frankfurter Rundschau und Kabel selbst aufgenommen. Auf der Doppelseite ist außerdem eine Infobox mit Zahlen und Fakten über Geflüchtete in Rüsselsheim zu finden. Es werden überdies Möglichkeiten genannt, sich zu engagieren und zu spenden.
Hier gehts zum Artikel.
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