Praxistipps

Gutes Klima im Lokalen

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Klimathemen im Lokalen aufgreifen: Unterschiedliche Plattformen und Netzwerke können dabei Inspirationen bieten. (Foto: Adobe Stock/doris_bredow)
Klimathemen im Lokalen aufgreifen: Unterschiedliche Plattformen und Netzwerke können dabei Inspirationen bieten. (Foto: Adobe Stock/doris_bredow)

Wie kann konstruktiver Klimajournalismus im Lokalen gelingen? Welche Plattformen können Journalistinnen und Journalisten dafür im Redaktionsalltag nutzen? Und wo können sie sich vernetzen? Diese Fragen wurden auf dem b*future-Festival in Bonn heiß diskutiert. Die drehscheibe-Redaktion war dabei und stellt wichtige Diskussionsfragen und Plattformen vor.

Der Klimawandel wirkt sich unmittelbar auf unser Lebensumfeld aus: Wir sehen es nicht nur an Extremwetterphänomen wie schweren Fluten und Überschwemmungen, starker Hitze und Dürre, sondern auch in Diskussionen – auf politischer wie individueller Ebene – darüber, wie wir effektiv im Kampf gegen die Klimakrise vorgehen können. Für Lokalredaktionen liegt dabei vor allem die Frage nahe: Wie kann konstruktiver Klimajournalismus gelingen, der sich nicht nur mit Krisen und Katastrophen befasst, sondern Lösungsansätze bietet und gleichzeitig das nachrichtliche Bedürfnis der Leserinnen und Leser erfüllt?

Auch auf dem b*future-Festival für konstruktiven Journalismus in Bonn, veranstaltet vom Bonn Institute, war das Klima eines der großen Themen auf dem Programm. Im Panel „Konstruktiver Klimajournalismus zwischen individuellen und systemischen Lösungen“ ging es zwischen Speakern, Teilnehmerinnen und Teilnehmern heiß her: Diskutiert wurde darüber, wie so berichtet werden kann, dass Klimaverantwortung nicht allein auf das Individuum übertragen wird – nach dem Motto: Fünf Tipps, wie Sie ihren CO2-Fußabdruck senken können – sondern vor allem systemische Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel im Vordergrund stehen.

Schon einmal vorweg: Die eine Antwort darauf konnte natürlich nicht direkt gefunden werden. Die eingeladenen Sprecherinnen und Sprecher haben allerdings spannende Plattformen und Netzwerke vorgestellt, die unterschiedliche Lösungen für konstruktiven Klimajournalismus bieten können – auch im Lokalen.

  • Netzwerk Klimajournalismus: Die freie Journalistin und Autorin Theresa Leisgang hat das Netzwerk Klimajournalismus und das Klimalabor des Republik Magazins (Zürich) vorgestellt. Ende Juli 2021 wurde das Netzwerk Klimajournalismus ins Leben gerufen, um Journalistinnen und Journalisten der überregionalen und lokalen Presse einzuladen, sich über inhaltliche und redaktionelle Klimafragen auszutauschen. Jeden ersten Donnerstag im Monat findet ein Netzwerk-Treffen via Zoom statt und auch die Arbeitsgruppe Lokales trifft sich monatlich, um sich über klimajournalistische Fragen auszutauschen. Den Zugang für die monatlichen Netzwerk-Treffen erhalten Interessierte über den Newsletter vom Netzwerk Klimajournalismus.
  • Klimalabor des Republik Magazins: Als Mitglied des Klimalabors zeigte sich Leisgang auf dem Panel überzeugt: „Eine Vielzahl an Menschen erreicht man nur mit einer Vielzahl an Zugängen.“ Getreu diesem Credo tüftelte sie seit Januar 2023 über ein halbes Jahr an der Formatentwicklung des Klimalabors für das Republik Magazin. Sie und ihr Team haben sich gefragt: Wie können sich Redaktionen wandeln, sodass einzelne Redakteurinnen und Redakteure nicht gegen eine Mauer anschreiben, sondern größeren Einfluss haben? Antworten darauf möchte das Klimalabor als Ort für Austausch und Experimente finden. Wer mehr darüber erfahren möchte und was bisher im Klimalabor geschah, kann sich ebenfalls über Newsletter des Klimalabors auf den neuesten Stand bringen.
  • Instagram-Kanal @klima.neutral: Aufschlussreiche Infoposts, kritische Klima-Memes und nachhaltige Service-Tipps: Der Instagram-Kanal @klima.neutral (WDR) zeigt, wie der Klimajournalismus für die jüngere Zielgruppe gelingen kann – über 63.000 Follower, die sich laut Redakteurin Charleen Florijn rege in den Kommentarspalten beteiligen, sprechen für sich. Für Lokalredaktionen bieten die Beiträge auf dem Kanal Inspirationen, wie individuelle Userbedürfnisse und Systemrelevanz zusammengebracht werden können.
  • Grüner Journalismus: Torsten Schäfer, Journalist, Hochschullehrer und Gründer der Plattform „Grüner Journalismus“, war zwar nicht in der genannten Diskussionsrunde dabei, sollte in dieser Auflistung allerdings nicht fehlen. 2013 rief er mit seinem Kollegen Peter Seeger an der Hochschule Darmstadt das Medienforum und Rechercheportal „Grüner Journalismus“ ins Leben. Die journalistische Plattform bietet Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen ein Forum und vermittelt gleichzeitig Ansätze, um Klimathemen auch in Lokalredaktionen spannend umzusetzen.

Mehr Themenideen, Tipps für Umsetzungen im Lokalen und Best Practice-Beispiele finden Sie in unserer drehscheibe-Ausgabe zum Schwerpunkt Natur. Zur Ausgabe 11/2023.

Eins mit der Natur im Lokalen: In unserer Themenwoche Natur finden Sie weitere spannende Beiträge zum Thema. Zur Themenwoche

Eine Rückschau auf das b*-future-Festival, die zwei spannende Veranstaltungen für Lokalredaktionen in den Blick nimmt, finden sie hier. Zur Rückschau

Torsten Schäfer von der Plattform „Grüner Journalismus“ spricht im Interview mit der drehscheibe darüber, wie Naturthemen lokal aufgegriffen werden können. Zum Interview

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