Kunst zum Hören
von Nina Sabo
Jede Woche gibt es im Hamburger Abendblatt eine ganze Menge Kunst: Von Gustave Moreaus „Die Erscheinung“ über Caspar David Friedrich bis hin zu Renoir sind viele namhafte Künstlerinnen und Künstlern aus nahezu allen Epochen zu sehen. Warum das? Chefredakteur Lars Haider und der Direktor der Hamburger Kunsthalle Alexander Klar betreiben regelmäßig ein „Kunstspiel zum Mitmachen“, eine crossmediale Beitragsreihe, die Kunstwerken und ihren Schöpfern viel Raum bietet. Im Printformat, online und auf die Ohren als Podcast. Über den Sinn und Zweck hinter dem so genannten Kunstspiel spricht Haider im drehscheibe-Interview.
Herr Haider, den Kunst-Podcast im Hamburger Abendblatt gibt es offiziell schon seit Mai 2020. Welche Idee hat Sie dazu bewogen, ihn ins Leben zu rufen?
Die Idee zum Podcast-Format ging auf ein Gespräch mit dem Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alexander Klar, zurück. Er hatte gesagt, dass es bei Kunst nicht darum geht, dass man möglichst viel darüber weiß, sondern, dass man mit anderen darüber spricht. Davon fühlte ich mich wiederum angesprochen – und so kam das Projekt ins Rollen.
Heute läuft der Podcast unter dem Namen „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Welches Konzept steckt hinter dem Format?
Das Prinzip ist einfach: Alexander Klar und ich sprechen jede Woche eine knappe halbe Stunde über ein Kunstwerk. Meist wünsche ich mir etwas aus einem bestimmten Bereich oder Gefühl heraus, und er sucht dann ein Kunstwerk, das dazu passen könnte. Ziel ist, dass die Hörerinnen und Hörer etwas über das Bild oder die Skulptur erfahren und selbst vielleicht Lust haben, mit anderen darüber zu reden. Jeden Montag wird das Kunstwerk auf einer Seite im gedruckten Abendblatt veröffentlicht.
Der Kunst in einer Lokalzeitung so viel Raum zu geben ist – leider – eher selten zu sehen. Wie kommt es, dass Sie es anders machen?
Das liegt zum einen daran, dass unsere Leserinnen und Leser daran ein großes Interesse haben. Zum anderen ist eine Zeitung, die in einem so großen Format wie das Hamburger Abendblatt erscheint, wie gemacht dafür, Kunst zu zeigen. Die Kunstwerke so abzubilden, wäre digital einfach nicht möglich.
Welche Reaktionen gab es bisher auf das Format? Wie wird es vom Hörer- und Leserkreis angenommen? Welche Anregungen und Kritik erhalten sie ?
Es gibt einen von Woche zu Woche weiter wachsenden Kreis von Hörerinnen und Hörern, die sich sehr intensiv mit dem Format beschäftigen, und es zahlreich kommentieren. Der Grundtenor ist immer derselbe: Unbedingt weitermachen, es macht Spaß, sich mit Kunst zu beschäftigen, auch, wenn man sich damit vielleicht gar nicht auskennt.
Interessierte können sich hier zum Podcast „Ich sehe was, was du nicht siehst“ klicken und reinhören.
Zum letzten Online-Artikel aus der Beitragsreihe gelangen Sie hier.
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