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Kulturräume sozial gedacht

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Erst die Corona-Pandemie, dann der Krieg gegen die Ukraine und nun die Energiekrise: Kulturbetriebe hatten es in den letzten Jahren gewiss nicht leicht und kämpfen noch immer. So ringen einige Institutionen und Vereine um ihr Bestehen oder mussten gar das Feld räumen; andere Einrichtungen, Künstlerinnen und Künstler sind in der Not erfinderisch geworden, um das Publikum an sich zu halten.

Als sich zum Herbstbeginn Fragen der Energiekosten neu stellten, war es für die Lausitzer Rundschau der Umstand selbst, der zu einer besonderen Umsetzung führte. Redakteurin Olesja Risto fragte: Wie gehen Kulturbetriebe mit der Energiekrise um? Und inwiefern sind mit der Krise innerhalb der Kulturbetriebe auch soziale Themen verwoben? „Ich habe deutschlandweit Bibliotheken, Museen und Theater angeschrieben und gefragt, ob der Grundbetrieb trotz Energiekrise weiterhin gewährleistet wird oder nicht“, sagt sie.

„Kulturbetriebe sind mehr als nur Orte der Unterhaltung. Sie erfüllen soziale Funktionen.“

Zu dem Zeitpunkt der Umsetzung, im September 2022, herrschte noch eine allgemeine Ungewissheit bei diesen Fragen: Handfeste Projekte oder Maßnahmen im Zuge der Energiekrise wurden von keiner der befragten Institution vorgebracht. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin und der Deutsche Kulturrat haben sich zu den Fragen der Redakteurin geäußert und ihnen einen wichtigen Dreh verliehen: „Die Sprecher der Institutionen, die ich in meinem Text zitiere, haben betont, dass sie nicht nur vorhaben, Energiekosten zu sparen. Viel mehr liegt ihnen daran, Menschen, die darauf angewiesen sind, einen warmen Zufluchtsort zu bieten, sie in der Krise nicht allein zu lassen und ihre Einrichtungen als soziale Räume weiterhin zu öffnen.“

Herausfordernd war es, so viele Akteurinnen und Akteure wie möglich in die Umsetzung miteinzubeziehen, ohne sich zu sehr zu verstreuen. Denn der Text erschien zwar in der Lausitzer Rundschau und der Märkischen Oderzeitung (Frankfurt/Oder), fragt das Thema in der Recherche allerdings auf überregional Ebene ab. „Es ist wichtig, dass man an die richtigen Ansprechpartner kommt. Am Ende habe ich von vielen, die ich angeschrieben habe, die gleichen Antworten erhalten: Nämlich, dass man keine genaue Auskunft darüber geben könne, welche Maßnahmen zum Einsparen der Energiekosten getroffen werden.“ Nichtsdestotrotz zeigt die Umsetzung die Verzahnung von Kultur und Sozialem eindrücklich auf – vor allem in Zeiten der Krise.

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