Reden, wo man sich trifft
von Josephine Macfoy

Eine Aktion der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) regt an vielen Orten des Alltags Gespräche über die Bundestagswahl an. 1000 Stationen sind geplant. Wir haben von Pressereferentin Lea Willhoff mehr über die Initiative erfahren.
Wunsch nach Austausch
Sich vor der Bundestagswahl nicht nur online informieren, sondern auch mit Leuten aus der Umgebung über wichtige Themen sprechen: Dieses Bedürfnis teilen gerade viele Menschen, wie die Bundeszentrale für politische Bildung beobachtet hat. „Digitale Angebote sind sehr wichtig“, sagt Willhoff. „Allerdings haben wir bei analogen Veranstaltungen festgestellt, dass sich viele Menschen auch den direkten Austausch vor Ort wünschen.“ Die Kampagne „Raum für Demokratie“ soll Nachbarschaften Gelegenheiten für Gespräche über die Bundestagswahl geben. „Mit der Aktion unterstützen wir Orte, an denen Menschen zusammenkommen, und regen die jeweiligen Betreiber an, sich mit der Wahl auseinanderzusetzen“, sagt Willhoff. Einrichtungen von der Hochschule bis zum Yogastudio können sich auf der Website der Kampagne kostenfrei anmelden und Materialien und Ideen für den Austausch herunterladen.
Immer der Karte nach – Lokalzeitungen ganz nah dran
Aus den Anregungen entsteht ein vielfältiges, bundesweites Programm, wie eine Deutschlandkarte mit den bisherigen Rede-Stationen zeigt: In einer Kerpener Buchhandlung diskutieren bei einer Veranstaltungsreihe Menschen mit gegensätzlichen Meinungen über Politik. Ein Herrenberger Café bietet Gespräche darüber an, wie die Menschen sich mit den aktuellen politischen Entwicklungen fühlen. Ein Verein aus dem Erzgebirge stellt den Wahl-o-Mat zum Aufkleben auf und lädt Menschen aus dem Ort ein, sich über ihre unterschiedlichen Ergebnisse zu unterhalten. „Stadtteilzentren, aber zum Beispiel auch Arztpraxen, Cafés, Museen, Polizei- und Feuerwehrgruppen, Sportvereine und sogar ein Friseursalon machen mit“, erzählt Willhoff. Das Material sei so gestaltet, dass die Gastgeber das Programm individuell an das Publikum und die Umstände vor Ort anpassen können.
Wie der vielfältige Dialog zwischen Menschen in den Regionen aussieht, zeigen Lokalzeitungen – wie etwa die Rhein-Zeitung (Koblenz), die aus einem Familienbildungszentrum in Mayen berichtet. Zum Beitrag
Schon 600 Stationen deutschlandweit
Insgesamt sollen bundesweit 1000 Einrichtungen mitmachen. 600 haben sich bereits angemeldet. Wahrscheinlich ist, dass es schon wesentlich mehr Gesprächsräume gibt als die Anmeldezahl verrät, denn: Das Materialpaket „Demokratie-Kit“ haben bereits 2000 Menschen heruntergeladen.
Zur Kampagnen-Website geht es hier entlang.
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