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Lokaljournalismus und Community-Building

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In der „Dütti-Doku“ stellen die Mieter einer Berliner Wohnsiedlung sich und ihre Nachbarn vor. Die Multimedia-Dokumentation ist ein Projekt des Vereins Kiez FM. Wie das Format dem Community-Buildings dient, erklären Angelika Greis vom Quartiersmanagement Düttmann-Siedlung und Guido Baranowski, Eigentümer-Vertreter der Wohnsiedlung.

Angelika Greis ist Leiterin des Quartiersmanagements Düttmann-Siedlung.

Warum hat das Quartiersmanagement das Projekt unterstützt?

Unsere Aufgabe ist nicht nur, soziale Projekte innerhalb der Siedlung zu koordinieren, sondern auch die Beteiligung der Bewohner mit einer Reihe von Instrumenten zu aktivieren. Mit der Dütti-Doku wurde Bewohnern ermöglicht, nicht nur an Entscheidungen mitzuwirken, sondern auch ihren Blick auf das eigene Wohnumfeld dauerhaft festzuhalten.

Hat die Dütti-Doku einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Siedlung?

Der Ruf der Siedlung ist trotz erheblicher Verbesserung der Lage nicht immer der Beste. Wenn ein Artikel über die Siedlung erscheint, schlägt er meistens in dieselbe Kerbe, was eine Änderung des Images erschwert. Der ressourcenorientierte Blick der Dütti-Doku und die vorgestellten Biografien machen die Siedlung attraktiv. Deren Vielfalt bricht hoffentlich die leider noch zu oft undifferenzierte Wahrnehmung der Siedlung.

Trägt das Projekt zum Entstehen eines Gemeinschaftsgefühls unter den Bewohnern bei?

Es legt zumindest den Grundstein dafür. Um tatsächlich ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen, müsste das Projekt längerfristiger sein. Regelmäßige Interviews und eine schneller wachsende Anzahl von Porträts würden die Webdoku bekannter machen. Dafür wäre eine kontinuierliche statt einer punktuellen Finanzierung sicherlich nützlich.

Kontakt: Website des Quartiersmanagements

Guido Baranowski ist Geschäftsbesorger für die Eigentümer der Siedlung.

Warum beteiligt sich eine Immobilienverwaltungsfirma an so einem Projekt?

Ich kenne die Siedlung seit mehr als 15 Jahren und habe auch ihre wirtschaftlich schweren Zeiten erlebt, die man keinem Immobilieneigentümer wünschen kann. Um solche Zeiten hinter sich zu lassen, war und ist sehr viel Aufbauarbeit und persönliches Engagement aller Beteiligten notwendig. Jedes soziale Projekt ist dabei hilfreich. Die Dütti-Doku ist als imagebildendes Instrument Teil dieser inzwischen weit vorangeschrittenen Aufbauarbeit zu sehen.

Hat die Dütti-Doku einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Siedlung?

Das ist schwer messbar. Die differenzierte Darstellung der Siedlung nach Außen bringt auf jeden Fall deren besondere Bedeutung zum Ausdruck. Der Einblick in den Siedlungsalltag, den die Dütti-Doku erlaubt, soll helfen, Vorurteile abzubauen und die Siedlung positiv bekannt zu machen. Außerdem kann so ein Projekt das Image des Vermieters verbessern und damit die Zufriedenheit unserer Mieter steigern. Denn die Bewohner unterscheiden meist nicht zwischen Eigentümern und Vermietern. Die genaue Eigentümerstruktur ist für Nutzer eher uninteressant.

Trägt das Projekt zum Entstehen eines Gemeinschaftsgefühls unter den Bewohnern bei?

Im Verbund mit anderen Maßnahmen trägt sie sicherlich dazu bei. Auch hier haben wir es mit „weichen“, schwer messbaren Faktoren zu tun, die aber für die Verwaltung einer Wohnanlage wie die Düttmann-Siedlung nicht unwesentlich sind. Um einen Effekt der Dütti-Doku eindeutig zuzuordnen, muss mehr Zeit verstreichen und die Anzahl der Porträts weiter wachsen.

Kontakt: Website der Hausverwaltung

Interviews: Adrian Garcia-Landa (Kiez FM)

Zur Webdoku (Link defekt)

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