Best Practice

Bunt, persönlich, multimedial

von

Motto: Jugendliche schreiben für Jugendliche

In vielen Redaktionen gibt es fest etablierte Jugendredaktionen. Die Schüler und Studenten treffen sich regelmäßig und diskutieren darüber, welche Themen für sie und andere Gleichaltrige eine Rolle spielen. Neben Musik und Mode gehört dazu auch Politik. Drei Praxisbeispiele zeigen, wie es aussieht, wenn Jugendliche für junge Leser über Wahlen und Politik schreiben.

Spreewild

Teil 3: Berliner Zeitung, Spreewild:

Spreewild gibt es als Zeitungsseite jeden Montag in der Berliner Zeitung und als eigenständige Webseite unter Spreewild.de. „Unsere Zielgruppe finden wir eher im Netz als am Kiosk“, sagt Jana Illhardt, Leiterin der Jugendredaktion. Deshalb erscheinen im Netz auch nicht nur die Artikel aus der Zeitung, sondern auch Inhalte, die einzig und allein für die Webseite produziert werden.

Sowohl die Seite in der Zeitung als auch die im Netz sind bunt gemischt. Doch auffällig viele persönliche Stücke und Meinungsartikel lassen sich darunter finden. Diese kämen gut an, weil sich die jungen Leser damit identifizieren könnten, sagt Illhardt. Und es ließen sich auch in unterhaltsam und subjektiv geschriebenen Artikeln viele Informationen unterbringen.

Ganz bewusst ist der erste Reiter in der Menüleiste der Webseite „Politik“. Er lässt erkennen, wie wichtig das politische Geschehen den jungen Redakteuren und auch den Lesern ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass anlässlich der Berliner Abgeordnetenhauswahl in verschiedensten journalistischen Formen über die aktuelle Politik berichtet wurde.

Zwei Monate vor der Wahl hat die Redaktion damit angefangen, gezielt nach jungen Parteien und Politikern zu recherchieren. Mit diesen führte sie Interviews, bei denen die Frage, warum sich die jungen Menschen in der Politik engagieren, im Mittelpunkt der Gespräche stand. Im Fall der Grünen-Abgeordneten June Tomiak gab es dieses Interview auch als Video.

„Wir wollten gezielt mehr Videos machen, in die wir Jugendliche einbeziehen“, erklärt Illhardt. Für weitere Videos fragte zum Beispiel Erik Koszuta, einer der Jungautoren, andere Jugendliche, ob sie wissen, zu welcher Partei welcher Ausspruch gehört und ob sie denn wählen gehen.

In der Rubrik Klartext, in der jede Woche ein Meinungsstück veröffentlicht wird, hat zur Wahl die Jungautorin Rabea Erradi die CDU mit ihrem verfilmten Parteiprogramm für die goldene Himbeere vorgeschlagen. Ein anderer Autor hat sich mit der Frage beschäftigt, „Wo hängen die Wahlplakate für die Jugend?“. Die Antwort ist: nirgendwo.

„Man fragt sich manchmal fast, wer sich weniger für den jeweils anderen interessiert. Die Jugend für die Politik oder die Politik für die Jugend?“, sagt Illhardt. Ein Teufelskreis, den Spreewild durch modernes Design und abwechslungsreiche Wahlberichterstattung auf einer multimedialen Webseite versucht zu durchbrechen. Und wenn man sich die Klickzahlen der politischen Artikel und Videos anschaut, scheint ihnen das auch zu gelingen. Diese sind zu Wahlen bei Politik- und Meinungsstücken höher als bei den anderen Artikeln.

Teaserbild: vige.co – Fotolia

Die Redaktion von Spreewild

Die Redaktion von Spreewild

Zeitung: Berliner Zeitung, Jugendredaktion Spreewild
Kontakt: Jana Illhardt
Mail:
blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de

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