Die Heimat im Check
von Robert Domes
Zur Kommunalwahl im September 2020 setzte die Westfalenpost mit einem Großprojekt die lokalpolitische Agenda. In einem umfangreichen Heimat-Check wurden die Menschen im Verbreitungsgebiet nach Bewertungen ihrer Heimatorte befragt. Mit diesen Einschätzungen konfrontierte die Redaktion pünktlich zur Wahl die politischen Parteien und Spitzenkandidaten.
Das Projekt Heimat-Check, an dem alle WP-Redaktionen beteiligt waren, erstreckte sich über ein halbes Jahr: „Dabei stand von Anfang an die Kommunalwahl im Fokus“, sagt Torsten Berninghaus, stellvertretender WP-Chefredakteur. „An diesem Datum haben wir den gesamten Serien-Fahrplan ausgerichtet.“
Aufruf zur Notenvergabe für den Heimatort
In der ersten Phase wurden die Daten erhoben. Die Bürgerinnen und Bürger in allen 40 Städten und Gemeinden im Verbreitungsgebiet der Westfalenpost waren aufgerufen, Noten zu vergeben. Wie wohl fühlen sie sich an ihrem Ort? Wie beurteilen sie Infrastruktur, ärztliche Versorgung, Senioren- und Kinderfreundlichkeit, gefühlte Sicherheitslage oder die Politik der eigenen Stadt? Wie werden Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie gesehen? Welche Gesamtnote geben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrem Wohnort?
Die Menschen konnten die Fragen digital beantworten oder Seiten in der gedruckten Zeitung ausfüllen und an die Redaktion zurückschicken. Fast 16.000 Menschen beteiligten sich an der Umfrage. Darüber hinaus bekam die Redaktion mehr als 2.800 Hinweise, berichtet Berninghaus: „Daraus ergaben sich weitere Ansätze für Geschichten und Recherchen.“
Liebe Politiker, was sagen Sie zu den Ergebnissen?
Die Redaktion bereitete die Ergebnisse der Befragung zusammen mit weiteren Daten und Experten-Einschätzungen auf und präsentierte sie auf allen Kanälen der WP. Für die heiße Phase des Wahlkampfs filterte die Redaktion die wichtigsten Punkte in den einzelnen Städten heraus und forderte die Parteien auf, die Bürger-Einschätzungen zu kommentieren und Lösungsansätze zu präsentieren. Die Antworten wurden gebündelt präsentiert – für die Wählerinnen und Wähler eine gute Gelegenheit, um die Unterschiede oder Übereinstimmungen zwischen den Parteien auf einen Blick zu erkennen.
Berninghaus freut sich über den Erfolg des Projekts: „Durch die Zeugnisse, die den Kommunen ausgestellt wurden, waren wir in der Lage, eine lokale Themen-Agenda zu setzen, die direkt aus der Leser- und Wählerschaft kam – anstatt Wahlprogramme der Parteien abzuarbeiten.“
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