Themenwochen vor der Wahl
von Robert Domes
Kommunalpolitik ist nicht erst dann wichtig, wenn Wahlen anstehen. Ganz nach dieser Devise startete das Medienhaus Main-Echo bereits weit vor dem Wahlkampf die „Themenwochen Kommunalwahl 2020“. In drei Themenwochen setzte die Redaktion jeweils unterschiedliche politische Themenschwerpunkte.
„Wenn Lokalredaktionen nicht hinschauen, würden ganze Räte ohne Öffentlichkeit vor sich hinarbeiten.“
Die Kommunalwahlen in Bayern fanden am 15. März 2020 statt. Schon acht Monate vorher, im Sommer 2019 erschien die erste Themenwoche des Main-Echos. Sie sollte die Leserinnen und Leser einerseits auf politische Themen aufmerksam machen und andererseits vor Augen führen, wie wichtig es ist, dass Lokaljournalistinnen und -journalisten die Politik kritisch begleiten. Denn wenn das nicht der Fall ist, so formuliert es Chefreporter Claus Morhart vom Main-Echo im Trailer-Video zur Serie, „würden die ganzen Räte ohne Öffentlichkeit vor sich hinarbeiten. Und das würde ich doch als sehr schädlich für die Demokratie empfinden.“
Die Möglichkeiten und Grenzen der Kommunalpolitik
In der ersten Themenwoche erklärten die Autorinnen und Autoren, wie Kommunalpolitik funktioniert, zeigten ihre Möglichkeiten und Grenzen, schilderten anhand von Beispielen, wie Bürgermeister und Ratsgremien etwas für ihre Bürgerinnen und Bürger bewegen und warum ihnen das manchmal auch nicht gelingt.
Ist die Zukunft der Kommunalpolitik weiblich?
Im Herbst folgte die zweite Themenwoche, die sich um Frauen in der Kommunalpolitik drehte: Wie Kreis- und Ortsverbände der Parteien versuchten, das Frauendefizit in der Politik zu verringern, welche Erfahrungen drei Bürgermeisterinnen gemacht haben und ob die Zukunft der Kommunalpolitik weiblich sein wird.
Wer sind diejenigen, die Lust auf Kommunalpolitik haben?
Im Mittelpunkt der dritten Themenwoche, vier Wochen vor der Wahl, stand die Frage: Wer wählt – und wer entscheidet? Wer sind eigentlich die Menschen, die Lust auf Kommunalpolitik haben? Warum sind es meist Männer, die in den Stadt- und Gemeinderäten entscheiden? Sind wirklich alle Bürgerinnen und Bürger in den Gremien repräsentiert? Hier wurden vor allem Hintergrundgeschichten, Erklär- und Servicestücke zur Wahl umgesetzt – als Textbeiträge und auch als Videos.
Impulse für die Politik vor Ort
Für die Umsetzung der Serie sorgte eine Arbeitsgruppe aus Lokal-, Mantel- und Digitalredaktion. In den Schwerpunktwochen gab es tägliche Beiträge in der Gesamtausgabe und auf den den digitalen Kanälen. Die Resonanz der Menschen war durchweg positiv. Es gab sogar einen schnellen Erfolg der ersten Themenwoche: In einer 1500-Einwohner-Gemeinde trat eine neue, unabhängige Wählergruppe zur Wahl an. Für deren Gründung, so schrieb die Initiatorin an die Lokalredaktion, habe die Berichterstattung den endgültigen Anstoß gegeben. Chefreporter Georg Kümmel freut sich, „dass wir mit unserer Schwerpunktberichterstattung den Blick unserer Leserinnen und Leser frühzeitig auf diese Wahl gerichtet haben“.
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