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Digitale Entscheidungshilfe

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Screenshot des Titelbilds des Stimm-O-Mats der Heilbronner Stimme.
Screenshot des Titelbilds des Stimm-O-Mats der Heilbronner Stimme.

338 Kandidaten haben sich im Jahr 2019 bei der Kommunalwahl in Heilbronn auf 40 Sitze im Gemeinderat beworben. Doch wer schafft es schon, sich mit den Ansichten so vieler Einzelpersonen zu beschäftigen? Deshalb hatte die Redaktion die ldee, ein neues lokales Online-Format nach dem Vorbild des bekannten Wahl-O-Mat umzusetzen.

„Ziel war es, den Wählerinnen und Wählern ein personalisiertes Ranking an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe sie sich gezielter mit einzelnen Bewerbern auseinandersetzen und eine informierte Wahlentscheidung treffen können“, sagt Chefredakteur Uwe Ralf Heer sagt.

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Idee

Wie beim Vorbild Wahl-O-Mat können sich die Nutzerinnen und Nutzer zu politischen Thesen positionieren, indem sie „Stimme zu“, „Neutral“ oder „Stimme nicht zu“ anklickten. Nur dass es nicht um Bundes- oder Landespolitik geht, sondern um kommunalpolitische Inhalte. Am Ende vergleichen die Nutzer ihre eigenen Positionen nicht mit denen einer Partei oder Liste, sondern mit denen der Kandidaten und ihren individuellen Begründungen.

Entsprechend zeigt das Ergebnis ein Ranking der 40 Kandidaten, mit denen man am meisten übereinstimmt. Beim Klicken auf einen Namen erfährt man zudem, wie ein Kandidat seine Meinung begründet.

Umsetzung

An der Umsetzung beteiligt war ein Team aus der Regional- und der Online-Redaktion zusammen mit internen und externen Entwicklern. Sachliche und gleichzeitig polarisierende Thesen stellte die Stadtredaktion auf. „Dies war wichtig, um den Nutzern später ein möglichst passendes Ergebnis zu bieten“, so Heer. Deshalb wurden mehr als 24 Thesen bei den Kandidaten abgefragt und am Ende solche Thesen herausgefiltert, bei denen zu viele Kandidaten einer Meinung waren.

Inhalt

Mitgemacht haben 238 Kandidaten, das sind rund 70 Prozent aller Bewerber für den Gemeinderat. Über einen Link auf der Startseite des Stimm-O-Mat war für die Nutzer transparent sichtbar, wer nicht teilgenommen hat. Redaktionell wurde das Projekt mit mehreren Artikeln begleitet.

Zeit

Da die Bewerber erst einige Wochen vor der Wahl bekannt gegeben wurden, war das Zeitfenster sehr eng. In der kurzen Zeit musste die Redaktion die E-Mail-Adressen der Kandidaten sammeln, Fragebogen verschicken, die Antworten übertragen, redigieren und das Format testen. Ein großer Aufwand sei es gewesen, alle Begründungen der Kandidaten zu ihren Antworten zu redigieren. Dabei wurde das Projektteam von der gesamten Regionalredaktion unterstützt. Fünf Wochen vor der Wahl am 26. Mai 2019 ging der Stimm-O-Mat online.

Fazit

„Analysen zeigen, dass bis zur Wahl rund 10.000 Menschen den Stimm-O-Mat nutzten“, sagt Heer. Das sind etwas mehr als elf Prozent aller Heilbronner Wahlberechtigten. Die Zielgruppe der 25- bis 34-Jährigen nutzte das Angebot besonders intensiv, sie machten 35 Prozent aller Nutzer aus.

Uwe Ralf Heer

ist Chefredakteur der Heilbronner Stimme.

E-Mail chefredaktion.stimme@stimme-mediengruppe.de

Telefon 07131 – 61 55 86

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