PiF – einzig den Lesern verpflichtet
von drehscheibe-Redaktion
Dieses Konzept wurde zuerst auf dem Wahlenblog der drehscheibe zur Bundestagswahl 2013 vorgestellt.
Bundestagswahl 2013
Idee
Im Jahr 2013 waren Wahlen das beherrschende Thema. Bei der Mediengruppe Oberfranken wurde sich die Frage gestellt, was man anders machen könne als alle anderen. Die Volontäre der Mediengruppe entschieden sich, eine fiktive Partei zu gründen, anhand derer sie die Wahl erklären konnten.
Umsetzung
Die „Partei in Franken", kurz PiF, wurde mit dem Zweck ins Leben gerufen, die Wahlen zu erklären und den Lesern zu dienen. Zwei der Volontäre übernahmen den Vorsitz der Partei und vertraten sie in der Öffentlichkeit. Monatlich trafen sich die Vorsitzenden, alle weiteren Volontäre und der Betreuer der Volontäre, Stefan Fößel, um Themen zu besprechen. Dabei lag die inhaltliche Gestaltung ganz in den Händen der Volontäre.
Als Partei befragten die Volontäre die Leser, was sie am meisten interessierte und welche Themen eine Partei in ihr Wahlprogramm aufnehmen sollte. Auf Anregung einer Leserin wurde sich daraufhin zum Beispiel mit dem konkreten Vorschlag eines Mindestlohnes von 9,50€ pro Stunde und einer Mindestrente von 900€ pro Monat beschäftigt. Ist das überhaupt möglich? Die Redakteure hörten sich in der Region um, sowohl bei Unternehmern, als auch bei Angestellten und natürlich bei anderen Parteien.
So wurde jedes Thema angegangen. Um die Informationen an die Leser zu bringen, nutzten die Volontäre alle Möglichkeiten der journalistischen Darstellungsformen. Interviews, Grafiken, Reportagen und Glossen entstanden im Print und online, als Video und als Text. Die PiF bekam eine eigene Facebookseite, über welche die Leser auf dem Laufenden gehalten wurden.
Probleme
Zwei Leser nahmen die PiF nicht als das wahr, was sie war. Denn die PiF nannte sich zwar Partei und hatte einen Vorsitz, aber sie war rein fiktiv. Sie war ein Stilmittel der Wahlberichterstattung, eine Spielwiese für die angehenden Journalisten. Den Redakteuren, die sie gegründet hatten, wurde von diesen Lesern Parteilichkeit vorgeworfen.
Zukunft
Das Projekt der Volontäre, in dessen Rahmen die Partei in Franken als Stilmittel gegründet wurde, war nur für die Bundestagswahl 2013 angelegt. Stefan Fößel weiß zwar schon, dass auch die nächsten Volontäre wieder ein besonderes Projekt umsetzen werden. Was genau dabei entsteht, ist allerdings noch nicht entschieden.
Stefan Fößel
Zeitung: Mediengruppe Oberfranken (Fränkischer Tag, Bayerische Rundschau, Coburger Tageblatt, Saale-Zeitung und Die Kitzinger)
Tel.: 0951 – 18 84 52
Mail: s.foessel@infranken.de
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