Studentische Wahlhelfer
von drehscheibe-Redaktion
Diese Idee wurde zuerst in der drehscheibe 12/2012 vorgestellt.
Oberbürgermeisterwahl Eichstätt 2012
Idee
Anlass für die Kooperation war die Neuwahl des Oberbürgermeisters in Eichstätt. Während sich die Redaktion auf ein Frühjahr voller Wahlberichterstattung vorbereitete, machten sich Studenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in ihrem Seminar „Entwicklung innovativer Formate“ ebenfalls Gedanken über neue Formate für die lokale Wahlberichterstattung.
Vorbereitung
Unter der Leitung ihrer Dozentin Annika Franzetti erstellten die Studierenden ein Konzept. Ziele waren dabei unter anderem Bürgernähe, Interaktivität, Crossmedialität, Ansprache junger Leser und Übertragbarkeit des Formates auf andere Wahlkämpfe. „Die Themen sollten weder von den fünf Kandidaten, noch allein von Journalisten gesetzt werden, sondern aus der Bürgerschaft kommen“, sagt Franzetti, selbst Diplomjournalistin. Das konkrete Konzept für die OB-Wahl wurde im Austausch mit der Redaktion des Eichstätter Kuriers entwickelt.
Umsetzung
Zum Auftakt wurden die Kandidaten und ihre persönliche Bindung zur Stadt vorgestellt. Es folgten fünf Themenschwerpunkte: Energie und Umwelt, Freizeit und Tourismus, Kirche und Kultur, Universität und Bildung, Wirtschaft und Infrastruktur. Jeder Serienteil wurde auf einer Doppelseite veröffentlicht. Die Besonderheit des Konzepts war, dass die Bürger über die Inhalte und Fragen bestimmen konnten. Per Brief, Mail und über Facebook sowie über die Webseite der Zeitung konnten sie ihre Vorschläge einreichen. Die Lokalredaktion übernahm die Rolle des Moderators, bereitete das jeweilige Thema auf und analysierte es. Den Abschluss der Serie bildete eine Podiumsdiskussion aller Kandidaten mit interessierten Bürgern. Dort konnten die Wähler den fünf Kandidaten noch einmal auf den Zahn fühlen, was 450 Eichstätter auch ausführlich nutzten.
Zum ausführlichen Artikel von Robert Domes geht es hier.
Nachfrage zur Bundestagswahl 2017
Die Redaktion profitiert noch immer von dem intensiven Austausch zwischen Theorie und Praxis. „Wir haben das Konzept in abgewandelter Form auch bei anderen Wahlen umgesetzt“, sagt Hermann Redl, Redaktionsleiter des Eichstätter Kuriers. Leider hatten seitdem weder Studierende noch die Redaktion die Ruhe für ein solches Projekt, so dass es nicht wieder zu einer Kooperation kam, bedauert Redl. Auf die Frage, ob er gerne noch etwas hinzufügen würde, sagt er: „Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht!“ Und lacht.
Hermann Redl
Zeitung: Eichstätter Kurier
Tel.: 08421 - 97 99 15
Mail:
hermann.redl@donaukurier.de
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