Virales Wahlmarketing
von Antonia Eichenauer
In den USA ist es üblich, dass sich prominente Persönlichkeiten für einen Präsidentschaftskandidaten einsetzen. Musiker geben Gratis-Konzerte, reiche Schauspieler laden zum Fundraiser-Dinner, sprachgewaltige Stars halten Reden – alles mit dem Ziel, dass die Menschen für den jeweiligen Kandidaten ihre Stimme abgeben. In Deutschland ist direkte Werbung für einen Kandidaten eher verpönt, für Parteispenden gibt es strenge Regeln.
Idee
Die Zeitung nimmt sich am Wahlkampf in den USA ein Vorbild. Allerdings lässt sie nicht für eine bestimmte Partei werben, sondern für die Wahlbeteiligung. In kurzen Statements fordern Berühmtheiten aus Film und Fernsehen, Musik und Mode die Wahlberechtigten auf, ihre Stimme abzugeben.
Umsetzung
Zunächst müssen mindestens zehn prominente Persönlichkeiten aus dem Verbreitungsgebiet gefunden werden. Sie werden dazu aufgefordert, selbst kreative Videos zu drehen, in denen sie die Bedeutung von Wahlen und die Relevanz einer hohen Wahlbeteiligung auf unterhaltsame Art und Weise erklären. Die Redaktion erhält die Videos, eine einzelne Tonspur der Aufnahme und ein Foto des Promis zur Verwendung.
Dreh
Es ist eine Aktion, mit der die Zeitung weit über ihr Verbreitungsgebiet hinaus Aufmerksamkeit erregen kann. Die Videos werden von der Zeitung, den Promis und (hoffentlich) auch von den Lesern geteilt. So besteht die Möglichkeit, dass die Aktion viral geht und eine noch größere Öffentlichkeit anspricht.
Veröffentlichungsweise
Im Blatt
In der gedruckten Ausgabe der Zeitung finden sich in den Wochen vor der Wahl auf den Seiten des Politikressorts Störer mit dem Foto eines Promis und seinem Statement für die Wahlbeteiligung.
Online
Auf der Webseite der Zeitung erscheinen abwechselnd GIFs der Promis als Overlay-Banner über der Startseite. Möglich sind alternativ auch Memes mit einem Foto des Promis und dem Statement als Beschriftung, die sich über die Startseite legen. Beim Klicken auf das Banner werden die Leser auf das dazugehörige Youtube-Video weitergeleitet.
Social Media
Auf YouTube werden die Videos in voller Länge hochgeladen. Facebook und Twitter werden genutzt, um die Youtube-Videos zu verbreiten und um den Lesern einfaches Teilen zu ermöglichen. Auf Snapchat werden Auszüge hochgeladen und zu einer Story zusammengefügt.
Teaserbild (c) Fotolia - Coloures-pic
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