Wahlliste überprüft
von Stefan Wirner
Am 26. Mai stehen in Sachsen Kommunalwahlen an. In dem Ort Niederdorf treten dabei neue Initiativen an, die sich Kathrin Neumann, Redakteurin in der Lokalredaktion Stollberg der Freien Presse, genauer angesehen hat. Eine Liste nennt sich „Niederdorfer Bürger“. Neumann erkannte anhand der Namen schnell, dass es Übereinstimmungen der Liste mit dem Personal des Vereins „Heimattreue Niederdorf“ gibt. Dieser Verein hatte sich einst aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik und die Unterbringung von Flüchtlingen im Ort gegründet. Noch vor zwei Jahren wurde er in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet. Der Vorsitzende des Vereins, den der Verfassungsschutz vor einiger Zeit als rechtsextremistisch einstufte, findet sich auf Platz 3 der genannten Wahlliste wieder.
„Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Verein und die Liste als Kontakt dieselbe Handynummer angeben“, erzählt Neumann. Und das, obwohl der Verein als auch die Liste behaupten, nichts miteinander zu tun zu haben. Dies konnte Neumann schließlich mit ihrem Artikel widerlegen.
Worauf kommt es bei so einer Recherche an?
„Man muss sich eben die Mühe machen, solche Listen genauer anzusehen“, sagt Neumann. „Und es ist von Vorteil, wenn man die Protagonisten kennt und die Namen einordnen kann.“
Welche Reaktionen gab es auf den Artikel?
„Im Netz kam es zu den üblichen Verunglimpfungen der Presse“, erzählt Neumann. „Aber als ich dann eine Gemeinderatssitzung in Niederdorf besuchte, wo Personen, die auf der Liste kandidieren, anwesend waren, blieb alles ruhig. Es ist ja oft so: In den sozialen Netzwerken fallen die Reaktionen meist heftiger aus als wenn man sich direkt gegenübersteht.“ Von den rechtlichen Schritten, mit denen der Verein vor Erscheinen des Artikels gedroht hatte, hat Neumann bis heute nichts gehört.
Hier geht's zur Online-Version des Artikels.
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Kommentare
Kommentar von Thomas Witte |
Nachtrag:
Welche rechtlichen Schrittehat der Verein angedroht? Wäre mir neu - und ich als Vorsitzender sollte es wissen-.
Die Liste hat beide Anfragen ordentlich beantwortet. Die Ausführlichere - auf welche dieser Artikel hier fußt - wurde nicht mal erwähnt... die 2. Anfrage - wo wir nur mit 750 Zeichen antworten durften-, wurde im 2. Artikel berücksichtigt.
Und zum Thema "Agressivität im Netz" Niemand von der Liste, oder aus dem Verein hat Sie in sozialen Netzwerken etc beschimpft. Die von Ihnen gewählte Formulierung hier im Artikel "blieb alles ruhig", ist schon wieder eine Sauerei. WIr sind stets ordentlich mit Ihnen umgegangen und haben Sie auch oft zu Gesprächen geladen...sie schreiben jedoch stets über uns, anstatt auch mal zu fragen.
Kommentar von Thomas Witte |
Frau Neumann hat den Verein angeschrieben und um ein Interview zur Liste "Niederdorfer Bürger" gebeten. Der Beauftrage für "Öffentlichkeitsarbeit" ( V.i.S.d.P. ) ist René Heinrich. Herr Heinrich hat Frau Neumann darauf hingewiesen,das sich diese bitte an die Liste wenden soll, da der Verein und die Liste 2 Verschiedene Dinge sind. V.i.S.d.P. der Liste ist René Heinrich - da er die Erfahrung mitbringt -und auch ein Kandidat der Liste ist. Es ist folglich Logisch, das ein und die selbe Handynummer angegeben ist, wenn Frau Neumann mit Herrn Heinrich schreibt. Oder haben sie 2 Handys? Die Liste existiert sei Januar 2018 öffentlich. Die Liste und der Verein sind beide was Transparenz angeht vorbildlich. Hier liegt keine Rechercheleistung von Frau Neumann vor. Hätte Sie ansatzweise recherchiert, hätte Sie mitbekommen das auf der Liste Niederdorfer Bürger ein Anhänger der Partei Die Linke dabei ist. Hätte Sie Ansatzweise recherchiert, hätte sie sich die Frage stellen müssen warum der Bürgermeister des Ortes Hr. Witte das Angebot machte, Ihn als "ständigen Sachkundigen Bürger" in den Rat zu holen, wenn er die Liste "sein lässt". Frau Neumann recherchiert nicht, was Herrn Witte, die Heimattreue oder die Liste angeht. Sie hat in genügend Sitzungen des Gemeinderates gesessen wo grobes Fehlverhalten des Bürgermeister offen angesprochen wurde (durch Herrn Witte) und der Bürgermeister nicht dagegen aufbegehrte. Dennoch keine Zeile in der Presse. Frau Neumann ist keine neutrale Reporterin. Ihre "privatpolitische Einstellung" nimmt Sie mit in den Job. Das beweist sie stets auf Neue.
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