Diese Redaktionskonferenz unter dem Motto „Lokaljournalismus sind wir!“ präsentiert sich als Plattform für Diskurs und ergebnisorientiertes Handeln. In einer Mischung aus Vorträgen, Podien und Panels werden die Schlüsselthemen und Trends der Branche erörtert – offen in der Sache und entschlossen in der Suche nach Lösungen. Dabei geht es um die zentralen Fragen zum Lokaljournalismus 4.0: Was braucht er? Was kann er? Was muss er können?
Gespenstischer Leerstand statt lebendiger Innenstädte, quietschende Rollatoren statt hellem Kinderlachen. Sind das die Resultate des demografischen Wandels? Wird Deutschland gar wieder ein geteiltes Land sein? Blüteregionen auf der einen, Abstiegsregionen auf der anderen Seite? Fakt ist, unsere Gesellschaft verändert sich gravierend in allen Bereichen. Das ist schon jetzt spürbar. Wer wird künftig die Pflege der Senioren übernehmen? Können sich ländliche Kommunen noch das Komplettangebot an Schulen leisten? Und wenn nicht, wie wollen sie als Orte attraktiv für Familien bleiben? Gleichgültig, ob in den Sozialsystemen, auf dem Arbeitsmarkt oder in der Wirtschaft – wir stehen vor großen Herausforderungen und vor großen Chancen.
Wenn Medien über Menschen mit Behinderungen berichten, agieren sie oft ungeschickt bis verletzend. Dann heißt es: „Sie meistert tapfer ihr Schicksal.“ „Man sieht ihm seine Behinderung gar nicht an.“ Oder: „Sie ist an den Rollstuhl gefesselt.“ Gleichberechtigte Teilhabe ist ein schwieriges Feld, Konflikte sind vorprogrammiert. Die Redaktionskonferenz steckt das Themenfeld ab, analysiert die Hintergründe und gibt Handreichungen für den Redaktionsalltag.
Dröge Nacherzählungen von Ratssitzungen? Hektische Übernahme von Zitaten aus Pressemitteilungen oder gar ein unreflektiertes Porträt über den Bürgermeister? Eigentlich wissen wir, was unsere Leserinnen und Leser überblättern. Aus Qualitätsproblemen ist mittlerweile ein Glaubwürdigkeitsproblem erwachsen, das immer mehr Menschen zum Thema machen. Können wir mit unserer althergebrachten kommunalpolitischen Berichterstattung unseren politischen Bildungsauftrag überhaupt noch erfüllen? Kennen wir die Themen, die politisch Interessierte lesen wollen? Wege zu einer neuen kommunalpolitischen Berichterstattung suchen wir gemeinsam im Seminar.
Der aktuelle Medienwandel hat durch die technischen Innovationen von tiefgreifendem Ausmaß auch das Radio erreicht. Vor allem der Siegeszug des mobilen Internets via Smartphones spielt dabei eine große Rolle. In Zeiten des Echtzeitjournalismus mit Liveticker und Twitter hat das einst schnellste Medium seinen Vorsprung verloren. Gleichzeitig wächst im Netz die Konkurrenz: Audios werden sowohl von professionellen Anbietern als auch von Privatpersonen angeboten. Die wichtigste Veränderung aber: Das Publikum möchte mehr denn je am Medienangebot und der Verbreitung von Nachrichten partizipieren. Es wird selbst zum Kommunikator, denn was ihm gefällt, teilt es auf den Plattformen der sozialen Netzwerke.
Global ist die Welt, das Internet, die Nachrichtenlage. Informationen sind heute wahrlich keine Mangelware. Doch dort, wo wir oft viel direkter betroffen sind von politischen und gesellschaftlichen Ereignissen – nämlich im Ort oder Stadtteil, in dem wir wohnen – gibt es immer weniger Journalismus, der auch die ganz lokalen Debatten in seiner Berichterstattung abdecken kann oder will. Ein paar engagierte Journalistinnen und Journalisten hatten sich mit eigens gegründeten Onlinemedien daran gemacht, wieder stärker auf die kleinen Themen einzugehen.
Die Energiewende durchdringt ganz Deutschland, von der Bundespolitik bis tief in die Kommune. Die Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten wollen den Überblick bewahren und relevante Geschichten für ihre Leserinnen und Leser erzählen. Welche Positionen, Konzepte und Vorschriften müssen sie kennen? Wer profitiert eigentlich von der Energiewende? Und wie kann die Lokalredaktion packend und crossmedial darüber berichten? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Modellseminars entwickeln ihre eigenen Masterpläne – damit die Energiewende im Lokalen zündet.
Kommunalpolitik ist Pflichtprogramm für Lokalredaktionen, auch wenn so mancher etwas Lästiges darin sieht. Stundenlange Ausschusssitzungen langweilen. Wer das 1:1 zu Papier bringt, muss sich nicht wundern, wenn sich seine Leserinnen und Leser gleichgültig abwenden und die eigene Freude an der Arbeit verloren geht. Doch viele Themen sind mehr als dröge Pflicht, sie sind von hoher Relevanz für die Menschen vor Ort.
Rechtsextreme verbreiten ihr Gedankengut heute wesentlich subtiler. Sie tarnen sich als hilfsbereite Nachbarn, nutzen gezielt das Internet, allen voran die sozialen Netzwerke. Rechtsextremisten engagieren sich gern in strukturschwachen Regionen, in Kleinstädten und Dörfern. Sie unterwandern Vereine und Verbände, organisieren Jugendlager, Sonnwendfeiern und Dorffeste. Daher kommt gerade Lokaljournalistinnen und -journalisten im Kampf gegen Rechtsextremismus und Intoleranz eine verantwortungsvolle Rolle zu.
Wir arbeiten in bewegten Zeiten: Auflagen und Erlöse schwinden, Traditionsblätter werden verkauft, Redaktionen dezimiert oder gleich komplett entlassen. Die Digitalisierung schreitet voran, die Reichweiten steigen, aber die wegbrechenden Print-Erlöse können mit den Online- Aktivitäten noch längst nicht ausgeglichen werden. Daneben stehen die Erwartungen und der Leistungsdruck, als Lokalredakteur/ -in die politischen und gesellschaftspolitischen Aufgaben in einer funktionierenden Demokratie erfolgreich zu meistern.
Das Seminar richtet sich erstmals in dieser Form zugleich an lokale Print- und Hörfunkjournalisten aus ganz Deutschland. Denn wir Europäer machen bei viel mehr Dingen als Währungsunion, Binnenmarkt oder Agrarpolitik gemeinsame Sache: Sozial- und Beschäftigungspolitik, Umwelt- und Verbraucherschutz, Regional- und Strukturpolitik, Innen- und Rechtspolitik und Energie. Grund genug also für Lokaljournalisten, den Finger auf Probleme, aber auch und vor allem auf Gemeinsamkeiten und Chancen zu legen. Europa zu erklären, Beschlüsse und Regelwerke verständlich zu machen, schafft Vertrauen. Europa lokal, nah dran am Leser oder Hörer.
Die Angst vor Verbrechen ist weit verbreitet – unabhängig davon, wie groß die Bedrohung tatsächlich ist. Medien können dieses Gefühl noch verstärken. Blaulicht-Geschichten haben hohe Einschaltquoten. Doch oft beschränkt sich die Berichterstattung in den Lokalredaktionen auf Polizeiberichte und die spektakulären Fälle. In dem Modellseminar wollen wir zeigen, welche Wege es abseits der Routine gibt.
Drei von vier Deutschen leben in einer Stadt. Hier können neue Ideen reifen und ungewöhnliche Lebensmodelle erprobt werden. Doch in den Städten kristallisieren sich auch Probleme. Im Modellseminar suchen wir den Strand unter dem harten Pflaster des Alltags in unseren Städten.
Aufgrund des großen Erfolgs der Redaktionskonferenz „Wahlberichterstattung, die Spaß macht“ vom Jahr 2012 wird sich eine weitere bpb-Redaktionskonferenz mit dem Thema Wahlberichterstattung im Lokalen befassen.
Bundestagswahl, Landtagswahlen in Niedersachsen, Bayern und Hessen, Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein – an dem Thema Wahlen kommt im nächsten Jahr keine Lokalzeitung vorbei. Stellt sich nur die Frage: Wie bekommen die Redaktionen eine Berichterstattung über dieses urpolitische Thema hin, die Spaß macht? Genau die Frage will diese Redaktionskonferenz für Lokaljournalisten beantworten. An zwei Tagen im November sollen Ideen entwickelt werden, die keine Gedanken an Pflichtlektüre aufkommen lassen.
Wirtschaft geht jeden an. Als Kunde und als Konsument, als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, als Aktionär und in vielen anderen Rollen. Das Modellseminar ist deshalb genau richtig für Journalisten, die den Wert der Wirtschaft für ihre Zeitung erkennen. Während der Seminarwoche vermitteln Wissenschaftler, Experten und Praktiker in Vorträgen und Diskussionsrunden die theoretischen Grundlagen. Daneben erstellen Arbeitsgruppen – ganz praktisch – Themen für die Redaktion mit multimedialen Umsetzungen.
Am 21. September 2012 fand in Berlin eine Zukunftswerkstatt zum Thema Wahlen statt. In Workshops und Diskussionen wurden die besten Konzepte für eine gute Wahlberichterstattung im Jahr 2012 erarbeitet.
Das Leben im ländlichen Raum gerät wieder stärker ins Blickfeld. Viele Dörfer müssen Abwanderungen verkraften, wichtige öffentliche Einrichtungen wie Grundschulen und Postfilialen schließen, die medizinische Versorgung droht langfristig zu kollabieren. Und weitere Herausforderungen zeichnen sich ab: Es wird beispielsweise immer schwerer, ein abwechslungsreiches Kultur- und Freizeitangebot auf dem Land aufrecht zu erhalten. Zugleich entwickeln aber viele Menschen gerade in größeren Städten eine neue Lust, im Grünen zu Wohnen. Das Landleben ist Kult. Lokalredakteurinnen und Lokalredakteure in ländlichen Redaktionen erleben täglich dieses Spannungsfeld.
- Lokale Geschichten spannend, elegant und multimedial erzählen.
Storytelling heißt der Bogen, der sich über allem spannt: Von der urigen Saga am Lagerfeuer über Erzählungen, die Unternehmen und Produkten eine eigene Identität geben, bis hin zu lokalen Themen, die Tageszeitungen für Print, als Audioclip oder Videofilm jeweils unterschiedlich aufbereiten. Was sie eint? Ein relevanter Inhalt, der emotionale Gehalt und eine mitreißende Dramaturgie, die Leser, Hörer und Zuschauer packen. Diese Qualitäten werden für die Tageszeitung immer wichtiger, wenn sie den bewegten Bildern im Fernsehen und auf Youtube und der Unmittelbarkeit des Radios etwas entgegensetzen will.
Facebook, Twitter, Bewegtbild-Clips und Bürgerforen – Informationen werden heute auf vielen Plattformen verbreitet. Für Zeitungsredakteure im Lokalen eine brisante Lage: Plötzlich treten neue Konkurrenten auf, die lokale Nachrichten auf eigenen Kanälen anbieten. Wenn Lokalredaktionen nicht bewusst Teil dieser neuen Medienwelt werden, fehlen sie auf dem „Marktplatz“, auf dem Informationen gehandelt werden. Konzepte, mit denen Lokalredaktionen diese Welten jenseits von Zufallsvideos und Bildergalerienerobern können, sind rar.
„Stuttgart 21“ hat deutlich gemacht: Politik wird wieder spannend, wenn Bürger sich einmischen und ernst genommen werden. Ohne ihre Beteiligung geht es nicht. Auch in den Medien. Die gute Quote der live übertragenen Stuttgarter Schlichtungsgespräch beweist es. Die Definition von Demokratie eines Abraham Lincoln ist aktueller denn je: "Government of the people, by the people, for the people". Wird Demokratie auf diese Weise neu belebt? Darauf muss ein moderner Lokaljournalismus Antworten finden.
Facebook, Xing, Twitter, Blogs, Bürgerforen – Informationen werden heute auf vielen Plattformen verbreitet. Für Zeitungsredakteure im Lokalen eine brisante Lage: Plötzlich treten neue Konkurrenten auf, die lokale Nachrichten auf eigenen Kanälen anbieten. Wenn Lokalredaktionen nicht bewusst Teil dieser neuen Medienwelt werden, fehlen sie auf dem "Marktplatz", auf dem Informationen gehandelt werden. Das Seminar zeigt, wie man lokal systematisch twittert, sich Facebook und Co. zu Nutze macht, glaubwürdig bloggt und Leser aktiv in die Recherche einbezieht.
Dieser Workshop bringt die Teilnehmer direkt in den Bundestag, ins Kanzleramt und zu den regionalen Abgeordneten. Blicken Sie hinter die Kulissen des politischen Berlins. Was in Berlin entschieden wird, hat unmittelbare Auswirkung auf den Bürger und damit auf die Hörer. Wir zeigen vier Tage lang, wie Politik kreativ und abwechslungsreich on air geht. Die Teilnehmer lernen bundespolitische Themen besser einzuschätzen, um diese leicht und hörernah umzusetzen.
Recherche fängt an beim Gespräch über den Gartenzaun, dem sich Öffnen für die Alltagswelt der Leser. Soll sie im Aufdecken von Skandalen in der kommunalen Politik und Wirtschaft münden, braucht der Lokaljournalist einen Werkzeugkasten an Techniken und Methoden. Und die Sensibilität, jene Fälle zu erkennen, bei denen sich tiefer gehende Recherche lohnt. Das Modellseminar vermittelt solche Instrumente, welche die Teilnehmer – zurückgekehrt in ihre Redaktionen – direkt und auf ihre lokalen Fälle zugeschnitten einsetzen können.
Jeder muss hinein und hindurch: Die Schule ist Lern- und Lebensort für die künftigen Leser. Sie bestimmt in Familien jahrelang den Alltag. Egal, ob es um Leistungsdruck und Noten, den Wechsel an die weiterführende Schule oder die jüngste Schulreform geht. Auch in der Lokalzeitung nimmt das Thema Schule breiten Raum ein. Das Modellseminar richtet sich an Redakteurinnen und Redakteure, die Schule anders denken und ihre Berichterstattung weiterentwickeln wollen.