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Ergebnisse für "Strafrecht"
Presserecht: Informant unter Verdacht
drehscheibe
01.01.2016
Dürfen Redaktionsräume und Wohnungen von Journalisten durchsucht werden, wenn Informanten möglicherweise Straftaten begangen haben?
Der Umgang mit entlassenen Sexualstraftätern aus Polizeisicht
Westdeutsche Zeitung (Düsseldorf)
08.07.2011
Die Behandlung von Sexualstraftätern nach ihrer Entlassung aus der Haft wird in der Öffentlichkeit immer wieder kontrovers diskutiert, Die Westdeutsche Zeitung beschreibt, wie die Polizei einen solchen Ex-Häftling auf freiem Fuß überwacht.
Schuldunfähige Straftäter
Weinheimer Nachrichten / Mannheimer Morgen
24.05.2011
Eine Redakteurin besucht eine forensische Klinik und porträtiert einen Patienten.
Am Täter dran
Südkurier (Konstanz)
18.05.2011
Von der Gerichtsverhandlung bis zur Wiedereingliederung – ein Reporter porträtiert junge Straftäter aus der Region.
Porträt über die Arbeit von Richtern
Rheinischer Merkur
19.12.2009
Eine Journalistin des Rheinischen Merkurs (Bonn) begleitet einen Jugendrichter einen Tag lang und beschreibt in ihrem Porträt, wie schwer es ist, in bis zu 15 Verhandlungen täglich Recht zu sprechen.
Namensnennung von Straftätern im Online-Archiv
drehscheibe
01.12.2009
Dürfen ältere Beiträge, in denen ein Straftäter namentlich genannt wird, im Online-Archiv angeboten werden? Die Gerichte urteilen sehr unterschiedlich.
Extradreh Justiz - Übersicht mit Ideen
drehscheibe
01.12.2009
Ideen zu den Themen: Opfer, Überlastung, Ausschluss der Öffentlichkeit, Zellengenossen, Fußfessel, Entlassungen, Mütter im Gefängnis
Porträt einer Straftäterin
Hamburger Abendblatt
09.05.2009
Das Hamburger Abendblatt besucht das Mutter-Kind-Haus im Frauengefängnis Vechta. Die Zeitung porträtiert eine Strafgefangene, die dort mit ihrer dreijährigen Tochter im offenen Vollzug lebt.
Serie zur Jugendkriminalität
Weser-Kurier (Bremen)
27.03.2009
In einer achteiligen Serie zeigt der Weser-Kurier Probleme und Lösungsansätze im Umgang mit jugendlichen Straftätern auf.
Kreativität im Gefängnis
Kölner Stadt-Anzeiger
24.01.2009
Ein Redakteur des Kölner Stadt-Anzeigers besucht zusammen mit einem Fotografen einen jungen Häftling im Gefängnis, der sich eine Existenz als Rapper aufbauen will.
Besuch in der Justizvollzugsanstalt
Lübecker Nachrichten
05.04.2008
Zum 100. Geburtstag der örtlichen Justizvollzugsanstalt präsentieren die Lübecker Nachrichten eine Folge von Artikeln, die verschiedene Aspekte rund um das Gefängnis behandeln: von seinen Anfängen bis zu den spektakulärsten Ausbrüchen.
Ausgeplaudert
drehscheibe
19.04.2007
Nachdem das Magazin Cicero in einem Artikel auf einen vertraulichen Bericht des Bundeskriminalamtes Bezug nahm, durchsuchte die Staatsanwaltschaft die Redaktion und kopierte die Daten auf der Festplatte des verantwortlichen Redakteurs um die Identität des Informanten aufzudecken. Das Bundesverfassungsgericht erklärte die Durchsuchung jedoch für unzulässig. Der Informant hatte zwar durch die Weitergabe der Akte eine Straftat begangen, jedoch konnte nicht nachgewiesen werden, dass dieses mit der Absicht geschah, die geheimen Informationen zu veröffentlichen. Nur, wenn dieses der Fall gewesen wäre, hätte sich der Journalist der Mittäterschaft schuldig gemacht und eine Durchsuchung wäre möglicherweise gerechtfertig gewesen.
Ein Fall für den Presserat Polizeireportage
DREHSCHEIBE
18.02.2005
In dem hier geschilderten Fall hätte die Lokalzeitung nicht nach Entscheidung des Presserats so berichten dürfen, wie sie es getan hat. Bemängelt wurde die Veröffentlichung eines Fotos, das die Jugendliche klar erkennbar zeigt. (tja)
Heikle Namensnennung: Otto Meier oder N.N.?
DREHSCHEIBE
18.02.2005
Betrüger und Brandstifter, Entführer und Erpresser - häufig sind sie Journalisten namentlich bekannt. Dr. Oliver Stegmann erläutert, wann bei der Berichterstattung über Straftaten Namen gedruckt werden dürfen. (HG)
Reportage über deutsche Gefängnisse
taz (Berlin)
08.11.2003
Auf die beengten Zustände in deutschen Gefängnissen blickt die taz (Berlin). Die Zeitung veröffentlicht eine Reportage über zwei Männer, einen Bulgaren und einen Deutschen, die sich eine winzige Zelle in der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel (Niedersachsen) teilen.
Serie "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit"
Frankfurter Rundschau
06.01.2003
Die Frankfurter Rundschau stellt in der sechsteiligen Serie "Unter Ausschluss der Öffentlichkeit" Fälle vor, die für das Publikum tabu sind und hinter verschlossenen Türen verhandelt werden - wie etwa Fälle von Sterbehilfe, Haftfortdauer oder Vormundschaftsfragen.
Ein neues Leben statt Untersuchungshaft
Lüneburger Tageblatt
24.09.2002
Ein spannendes Thema für Polizeireporter Carlo Eggeling vom Lüneburger Tageblatt: In seiner Reportage beschreibt er ein Modell zur Resozialisierung straffällig gewordener Jugendlicher und dessen Ergebnisse. Die Recherche allerdings gestaltete sich aufwendig und schwierig. Doch der Einsatz lohnt, angesichts der Tatsache, dass auch der Leser Einblick in ein kaum greifbares Thema gewinnt. (tja)
Klau am Friedhof: Diebe plündern Gräber
Nürnberger Anzeiger
30.05.2001
Immer wieder verschwinden Blumen oder Grabgestecke von Nürnberger Friedhöfen. Genervte Angehörige machten den ?Nürnberger Anzeiger? auf dieses Problem aufmerksam. Nur wenige Betroffene erstatten Anzeige, da die Täter schwer zu fassen sind. Resignation hat sich statt dessen breit gemacht. (hvh)
Immer mehr Benzindiebe gehen volles Risiko ein
Stuttgarter Zeitung
03.01.2001
Bericht der Stuttgarter Zeitung über Benzinklau. Die Zahl der Benzindiebstähle an Tankstellen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Die Gewerkschaft der Polizei würde daher gern das amerikanische System Erst zahlen, dann tanken in Deutschland einführen. Die Mineralölkonzerne halten von einer solchen Änderung des Zahlungssystems jedoch nicht viel und erstatten lieber ihren Pächtern unterschlagenes Benzin. (hvh)
Delikte schwarz auf weiß
Rheinische Post
03.01.2001
Im Rahmen der Serie Ausländer-Integration in Deutschland interpretierte die Rheinische Post auch die Kriminalitätsstatistiken des Bundes. Die Redakteurin schenkte dem Ausländeranteil bei bestimmten Straftaten besondere Beachtung, verschwieg nichts, wies aber auch auf Fallstricke offizieller Statistiken hin. Ihr Fazit war ein Integrationsauftrag an die Politik. (hvh) Stichworte: Ausländer, Serie, Kriminalität, Statistik
Im Namen des Volkes
DEWEZET
01.08.2000
Jugendliche vor Gericht: Jedes vierte Verfahren in Deutschland wird nach dem Jugendstrafrecht abgewickelt. Nicht nur für Angeklagte - auch für jugendliche Zeugen ist es schwierig, sich in der fremden und gespannten Gerichtsatmosphäre präzise zu äußern.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
"Unkraut", das Jugendmagazin der Deister- und Weserzeitung, erscheint seit Anfang des Jahres 2000 nach neuem Konzept - mit stärkerem Lokalbezug. Die Zielgruppe umfasst die 16- bis 25-Jährigen. Aus dieser Altersgruppe kommen auch die Mitarbeiter der Redaktion. Der Beitrag "Im Namen des Volkes" basiert auf einer Idee der Redaktion. Den Schüler Maik Wolters interessierte das Thema. Aus der Perspektive Gleichaltriger stellte er dar, wie Jugendliche Rechtsprechung erleben. An zwei Reaktionen auf den Beitrag kann sich Anikke Fischer, eine der verantwortlichen Redakteurinnen, noch genau erinnern: Der Richter hatte sich über die "zu subjektive" Schilderung beschwert. Die Gegenmeinung gab es auch: Ein Rechtsanwalt bestätigte die Erfahrungen des Autors.
Langfinger verlieren sofort ihren Job
Anzeiger für Burgdorf und Lehrte
20.04.2000
Die auffällige Häufung von Diebstählen im Briefpostzentrum Pattensen machte die Redakteurin vom "Anzeiger für Burgdorf und Lehrte" neugierig. Auf ihre Nachforschungen hin erfuhr sie, dass gerade in der Weihnachts- oder Konfirmationszeit die Vielzahl der Geldsendungen manchen Mitarbeiter schwach werden lässt. Die Post setzt zur Abschreckung und Überwachung ihrer Mitarbeiter unter anderem Videokameras ein, warnt aber ihre Kunden auch ausdrücklich davor, Geld oder Wertgegenstände mit der Post zu verschicken. (hvh)
"Manche laufen völlig aus dem Ruder"
Leverkusener Anzeiger
30.03.2000
Der "Leverkusener Anzeiger" sprach mit einem Jugendrichter über die ständig zunehmende Jugendkriminalität und die juristischen Möglichkeiten, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Gegenüber der ständig wachsenden Gewaltbereitschaft scheinen die Möglichkeiten des Jugendstrafrechts recht bescheiden. Hinzu kommt die besorgniserregende finanzielle Kürzung der Sozialmaßnahmen, die nach Befürchtung des Richters in der Konsequenz irgendwann zu einer reinen Verwaltung der Kriminalität führen muß. (hvh)
Der Euro treibt schon jetzt seine Blüten
Oberpfälzer Nachrichten 120599
12.05.1999
Nicht nur Börsen und Wirtschaft, auch die Geldfälscher bereiten sich auf den Euro vor. Die "Oberpfälzer Nachrichten" sprachen mit einem Falschgeldexperten des Landeskriminalamts, der vor größeren Mengen "Blüten" warnte, die besonders in der Währungsumstellungsphase unters Volk gebracht werden könnten. Wahrscheinlich würden die Geldfälscher sowohl die letzten DM-Blüten als auch Euro-Fälschungen verbreiten, solange die neuen Scheine noch nicht so bekannt seien. Geld, Kriminalität (hvh/tg)
Gegen ausländische Täter tun sich Ermittler schwer
Kölner Stadt-Anzeiger 260199
26.01.1999
Der "Kölner Stadt-Anzeiger" sprach mit einem Staatsanwalt über die Schwierigkeiten der Bekämpfung von organisierter Kriminalität (OK). Da 90 Prozent der Täter im Bereich der OK Ausländer sind und sich diese Gruppen stark nach außen abschotten, ist die Ermittlung in diesem Milieu besonders schwierig. Hinzu kommt, dass die Öffnung der Grenzen in Europa das kriminelle Handwerk erleichtern, dagegen die Polizeiarbeit noch unter Behinderungen zu leiden hat, beispielsweise wenn es um Rechtshilfeersuche oder unterschiedliche Rechtsordnungen geht.
Diebe packen sogar den Bagger ein
Frankfurter Rundschau 290898
29.08.1998
Bericht der "Frankfurter Rundschau" über Diebstahl auf Baustellen. Die Täter werden immer dreister, sogar Bagger oder ganze Gerüste verschwinden. Obwohl solche Diebstähle mit viel Lärm verbunden sind und eigentlich auffallen müssten, liegt die Aufklärungsquote nur zwischen 5 und 14 Prozent. Die vermehrten Delikte führen bei den Versicherungen zu einschneidenden Veränderungen der Angebote. Pauschalen Schutz gewährt eine Diebstahlversicherung nur noch selten. Kriminalität, Polizei (hvh/tg)
Ein Teufelskreis für die Opfer
Braunschweiger Zeitung
01.01.1998
Bericht über die neue Gewaltform des "Abzockens" unter Jugendlichen. Dabei wird vom jugendlichen Opfer die Herausgabe von Geld oder Markenkleidung erpresst. Die ebenfalls jugendlichen Täter schüchtern ihre Opfer unter Drohungen meist so erfolgreich ein, dass von einer hohen Dunkelziffer bei diesem Delikt ausgegangen werden muss. Der Braunschweiger Oberstaatsanwalt und die Jugendrichterin am Amtsgericht Braunschweig weisen aber These von der wachsenden Armut als Triebkraft und Sündenbock für zunehmende Gewaltbereitschaft zurück. Die meisten Täter hätten Geld, jedoch ein sinkendes Rechtsbewusstsein. Mit Informationen zur Rechtslage im Jugendstrafrecht.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Gewaltbereite Jugendliche gefährden die Sicherheit ihrer Schulkollegen. "Abziehen heißt die neue In-Sportart der Kids", sagt Thomas Stechert, der das Thema mit seiner Volontärsklasse aufnahm. Täter und Opfer zählten ebenso zu den Ansprechpartnern der Volontäre wie Polizei, Justiz und Jugendforscher sowie Mitarbeiter von Präventionsprojekten. Als Ursache der wachsenden Deliktzahl nennen die angehenden Journalisten die gleichgültige und rücksichtslose Gesellschaft, Versäumnisse in den Familien und die fehlende berufliche Perspektive. Die Rechercheergebnisse wurden auf Sonderseiten der Braunschweiger Zeitung und in einem Sonderdruck veröffentlicht, der u.a. an den Schulen Braunschweigs verteilt wurde.
Der "Traumarbeitsplatz" wird zum Alptraum
Wiesbadener Kurier 000997
01.09.1997
Gemeinsam mit Versicherung und Polizei startete der "Wiesbadener Kurier" die Aktion "Mach zu! Dem Einbruch keine Chance". Etwa vier Wochen lang berichtete die Redaktion über Vorbeugung gegen Einbrüche, Probleme von Einbruchopfern und die Zusammenarbeit mit der Versicherung. Zusätzlich gab es eine KURIER-Telefonaktion, Informationsveranstaltungen, Poster mit Sicherheitstips und Sicherheitsberatung der Polizei. Wer sich einen Beratungstermin über den Eigentumsschutz bei der Polizei geben ließ, nahm an einer Verlosung teil. Die Aktion war ein voller Erfolg.
Harte Strafe auch für kleine Diebe
Frankfurter Rundschau 051296
01.01.1970
Bericht über Diebstahl am Arbeitsplatz und die Folgen. Schon bei kleinen Diebstählen verstehen Arbeitgeber keinen Spaß und kündigen fristlos. Die Arbeitsgerichte verfolgen eine harte Linie und unterstützen die Arbeitgeber: Das Vertrauen in den Arbeitnehmer sei durch den Diebstahl so erschüttert, dass eine fristlose Kündigung gerechtfertigt sei.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Bei Diebstählen verstehen Arbeitgeber keinen Spaß. Sie kündigen das Arbeitsverhältnis, weil ihrer Meinung nach der Arbeitnehmer das Vertrauensverhältnis aufgekündigt hat. Jürgen Schenk, der seit über 20 Jahren u.a. Prozesse am Arbeitsgericht verfolgt, ist der Ansicht, dass bei der Mehrzahl der Fälle dies tatsächlich der Grund für die Entlassung ist und der Diebstahl nicht als willkommener Anlass herhalten muss. Jede Woche werden in Frankfurt Prozesse um die Kündigung bzw. Wiedereinstellung von "Langfingern" geführt. Der Umfang des "Personaldiebstahls" habe stark zugenommen, das Unrechtsbewusstsein sei in gleichem Maße gesunken, meint Schenk.
Wilddieberei wird immer häufiger
Schweriner Volkszeitung 130198
01.01.1970
Bericht der Schweriner Volkszeitung über Wilddieberei. Früher starben viele Förster durch die Kugeln von Wilddieben, die sie auf frischer Tat ertappt hatten. Heute ist die Technik so ausgereift, dass man den Dieben kaum mehr auf die Schliche kommen kann. Und die Zahl der Fälle von Wilddiebstahl nimmt wieder zu.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Modernes Gerät macht es den Wilddieben leicht, auch nachts zum Schuss zu kommen. Nicht nur, dass sie ungesetzlich handeln, erregt die Jägerschaft; auch dass sie nicht waidgerecht vorgehen und rücksichtslos auch Muttertiere töten oder angeschossenen Tiere verenden lassen.
Junge Mitläufer der rechten Szene in die Gesellschaft integrieren
Dokumentation: Workshop für Hörfunkjournalisten
"Radios gegen Rechtsextremismus"
01.01.1970
Über das Auftreten rechter Straftaten und entsprechender Gegenmaßnahmen referiert Mathilde Diederich, Staatssekretärin im Justizministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Sie nennt Fakten aus ihrem Bundesland und stellt dar, welche Maßnahmen aus dem Jugendstrafrecht eingesetzt werden. Insgesamt fordert sie aber ein Engagement der gesamten Zivilgesellschaft und der Medien, die differenziert berichten und aufklären sollten. Der Ruf nach Gesetz und Strafe allein reiche nicht aus. Kurz stellt Mathilde Diederich ein Projekt vor, dass vor allem potenziellen Opfern Hilfestellung bieten soll.-
In der Mediengesellschaft brauchen Richter ein dickes Fell
Dokumentation: Workshop für Hörfunkjournalisten
"Radios gegen Rechtsextremismus"
01.01.1970
Die Gefährdung richterlicher Unabhängigkeit durch öffentlichen Druck und Vorverurteilungen in den Medien thematisiert Albrecht Hennig, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Naumburg. Hennig führte die Verhandlung gegen die Täter, die den Mosambikaner Alberto Adriano zu Tode prügelten. Hennig berichtet auch von politischem Druck auf das Gericht, vom Ruf nach hartem Durchgreifen. Als Konsequenz nennt er eine Reihe von Fragen, mit denen sich Richter auseinander setzen müssten ? beispielsweise der Frage, wie man mit zusätzlichem Wissen aus der Berichterstattung über den Fall umgeht. Ein dickes Fell müssten Richter heute in jedem Fall haben, so Hennig.
Kurzer Prozeß im Interesse des Zeitgeistes
Süddeutsche Zeitung 130198
01.01.1970
Bericht über beschleunigte Strafverfahren nach der Strafprozessordnung. Eine dpa-Meldung war für den Autor Anlass, vor Ort nachzufragen. Einerseits ist es ein kostengünstigeres Verfahren, andererseits bemängeln Kritiker, dass die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibe. Daher stehen Rechtsanwälte dem Verfahren kritisch gegenüber, Staatsanwälte meist aufgeschlossen.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Der "kurze Prozess" vor dem Schnellgericht bezeichnet in seiner Doppeldeutigkeit den Vorteil und den Nachteil des beschleunigten Gerichtsverfahrens : Einerseits ein kostensparendes Verfahren, andererseits bleibt nach Meinung der Kritiker die Gerechtigkeit auf der Strecke. Eine dpa-Meldung war für Nico Richter Anlass, vor Ort nachzufragen. Die Rechtsanwälte stehen dem Schnellverfahren eher kritisch gegenüber, die Staatsanwälte eher aufgeschlossen. Die Richter sehen sich als Garanten der Rechtsstaatlichkeit, und einer dieser Juristen will seine Erfahrungen für einen späteren Pressebericht zur Verfügung stellen.
Wer hilft den armen Schluckern vor Gericht?
Nürnberger-Nachrichten 071192
01.01.1970
Thema: Pflichtverteidiger im Strafverfahren. Sie arbeiten für den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestsatz. Der Autor wollte herausfinden, ob es einen Unterschied zwischen Pflicht- und Wahlverteidiger gibt, und wie Gerichte und Angeklagte auf die Anwälte reagieren.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
"Wenn Sie keinen Anwalt haben, wird Ihnen ein Pflichtverteidiger zur Verfügung gestellt", so lautet ein oft gehörter Spruch aus amerikanischen Krimis. Aber es gibt auch Pflichtverteidiger bei deutschen Gerichten. Der Nürnberger Gerichtsreporter Harald Baumer hörte davon in mehreren Verfahren auch zum ersten Mal und machte sich auf die Suche nach den Pflichtverteidigern. Er sprach mit Anwälten und Richtern.
Man denkt nicht, daß man es übersteht
Freies-Wort 020293
01.01.1970
Portrait eines jungen Häftlings, der zwei Jahre Jugendstrafe im Gefängnis absitzt. Nach der Entlassung will er sein Leben ändern und erst einmal den Hauptschulabschluss nachmachen. Früher habe er einen Dickkopf gehabt und sich nichts sagen lassen. Extra-Kasten über die Philosophie des Direktors eines offenen Vollzuges.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Ein Volontärstag in der Jugendstrafanstalt weckte in Klaus Grimberg die Idee, über die Erfahrungen junger Straftäter hinter Gittern zu berichten. Wie erleben sie ihren Knast-Alltag? Was wird hinter den schwedischen Gardinen für die jungen Leute getan? Diesen Fragen ging Grimberg nach und fand für sein Vorhaben einen weltoffenen Leiter der örtlichen Justizvollzugsanstalt, der ihm nicht nur die Zellentüren öffnete.
Auch Einbrecher freuen sich über die Ferienzeit
Leine-Nachrichten 160797
01.01.1970
Die "Leine-Nachrichten" informieren über den besten Schutz gegen Einbrecher. Besonders in der Urlaubszeit ist Vorsicht angebracht, denn dann ist auch Saison für Langfinger. Der sicherste Schutz des Eigentums sind gute Sicherungen von Türen und Fenstern sowie wachsame Nachbarn. Über weitere Tipps für Hausbesitzer informiert ein Infokasten. (hvh)
Diebe immer dreister: Jeden Tag wird für 18.000 Mark "geklaut"
Flensburger-Tageblatt 190892
01.01.1970
Vom Gelegenheitsdieb bis zum chronischen Kleptomanen reicht das Spektrum der Ladendiebe. Die Dunkelziffer liegt bei 90 bis 95 Prozent. Um 18 000 Mark täglich erleichtern Langfinger die Einzelhändler pro Tag. Ein Rechtsanwalt erläutert dazu im Interview, was ein Ladendedektiv eigentlich alles darf.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Aus aktuellem Anlaß entschied sich die Flensburger Lokalredaktion des Tageblattes dazu, das Thema Ladendiebstahl als Aufmacher zu nehmen. Wenige Tage zuvor hatte es eine spektakuläre Festnahme eines fliehenden Täters durch Kaufhaus-Defektive gegeben. "Glücklicherweise hatten wir ein Live-Foto davon", erinnert sich Joachim Pohl. Da habe es nahe gelegen, sich mit der Frage zu beschäftigen, weiche Befugnisse ein Detektiv habe. Dazu wurde ein Rechtsanwalt interviewt. Außerdem wollte die Redaktion das Thema Ladendiebstahl auch aus der Sicht der wirtschaftlich Betroffenen darstellen.
Eine Oma und die singenden Leitungen
Wiesbadener-Kurier 010597
01.01.1970
Berichte über die Mafia. Sie enthüllen die mafiöse Struktur hinter ganz alltäglichen Fassaden. So beispielsweise die verborgenen Tätigkeiten in einem Lokal, in dem die kurdische Drogenmafia ihre Ware verschob. Pech für die Dealer: Sie unterhielten sich ungeniert am Telefon über Transaktionen und gingen dank der Telefonüberwachung ins Netz. Und das, obwohl die 80-jährige Oma des Öfteren gewarnt hatte: "Die Leitungen singen".
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
?Seriös und unterhaltsam" sollen laut eigenem Anspruch Wolfgang Degens Berichte über die Mafia sein. Nach fünf Jahren "beharrlichen Bemühens" hatte er die Fahnder davon überzeugt, daß er für Hintergrundgespräche ein geeigneter Partner sei. Die Geschichten über die Mafia, die daraus entstanden sind, hat er sich autorisieren lassen. Sie enthüllen die mafiöse Struktur hinter ganz alltäglichen Fassaden. Daran ist auch der Polizei gelegen. Derzeit recherchiert Degen eine Agentenstory aus den 60ern, die sich aus den Mafia-Geschichten ergab.
Big Brother wacht streng über Erotik-Surfer
Nürnberger Anzeiger 210798
01.01.1970
Bericht des "Nürnberger Anzeiger" über den schwierigen Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Sex und Gewalt im Internet. Während die Nürnberger Stadtverwaltung jeden Internetseiten-Aufruf protokolliert, ist die Kontrolle jugendlicher Internet-Cracks ungleich schwieriger. Darum gibt es Filterprogramme, mit denen Jugendschützer das Internet durchkämmen, um nicht jugendfreie Seiten ausfindig zu machen. Doch Kenner des Internets bezweifeln die Wirksamkeit der Filterprogramme, denn die Jugendlichen sind meist cleverer. (hvh)
Arbeit statt Strafe
Nordbayerische Nachrichten 250898
01.01.1970
Bericht über die gerichtliche Praxis, Bewährungsstrafen mit Arbeitsauflagen zu verbinden. Für viele Straffällige, die Geldauflagen nicht bezahlen können, ist die gemeinnützige Arbeit eine Alternative, von der die Allgemeinheit profitiert. Außerdem ist sie für viele, besonders jugendliche Straftäter eine Hilfe, sich wieder an einen geregelten Tagesablauf zu gewöhnen. Mit Infokasten zur gerichtlichen Auflagenpraxis bei Bewährungsstrafen.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
120 Stunden Malerarbeiten .ohne Entgelt - ein im alkoholisierten Zustand verursachter Verkehrsunfall hat dem Maler diese Beschäftigung eingebrockt . Der Mann redet offen über seinen Absturz und seine Frustphase, die er inzwischen überwunden habe. Er hat neue Arbeit gefunden und wieder Fuß gefasst, und dem Arbeiter-Samariter-Bund, dessen Räume er gestrichen hat, wird er als Ehrenamtlicher verbunden bleiben. Eine "Geldauflage" des Gerichts hätte der damals Arbeitslose nicht bezahlen können, weshalb er eine "Arbeitsauflage" abzuleisten hatte.